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Nur fünf Gehminuten vom Stephansplatz entfernt liegt eins der traditionsreichsten Lokale von Wien. In Wiener Bürgerstilatmosphäre werden unterm gemütlichen Gewölben in gediegener Atmosphäre die Klassiker aus Wien serviert. Bemerkenswert ist die Weinkarte mit einer Vielzahl österreichischer Tropfen. Diese kann man im Sommer auch im Schanigarten mit Blick auf das Palais Prinz Eugen genießen.

Ganz klar: Figlmüller ist schon seit Jahren kein Geheimtipp mehr, stattdessen Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt. Dem berühmten Schnitzel, das hier traditionell vom Schwein ist und deshalb besonders saftig sein soll, tut dies aber keinen Abbruch. Qualität spricht sich eben rum. Wer das stets über den Tellerrand ragende Stück Fleisch nicht aufisst, bekommt es in einer Papiertüte mit dem Aufdruck "Man trägt wieder Schnitzel." mit nach Hause. Reservierung dringend empfohlen!

Das Gasthaus Floß ist kein Traditionslokal, es wurde erst 2010 eröffnet. Dennoch widmet sich das junge Team der klassischen Wiener Küche. Nicht nur die Speisekarte, auch der holzvertäfelte Gastraum wirkt traditionell. Ohne Patina versteht sich, dafür mit einem Hauch minimalistischer Eleganz. Die Speisen sind grundsolide und im Wesentlichen so, wie sie schon immer waren. Etwas mehr moderner Einfluss hätte sicher nicht geschadet. Zu begrüßen ist es, dass fast ausschließlich regionale Waren bezogen werden. Um die Lieferanten macht Floß kein Geheimnis.

Koch Bernie Rieder paart im Österreichischen Museum für angewandte Kunst (MAK) traditionelle Rezepte mit Zutaten anderer Länder und Kulturen, er zaubert aus Bewährtem neue, zeitgenössische Gerichte. So werden Speisen kreiert, die zwar überraschend unkonventionell sind, aber dennoch in der Tradition der Wiener Küche stehen. Moderne Klassiker, entstanden aus der Verschmelzung gutbürgerlicher Küche mit zeitgenössischen Trends.

Seit Jahrzehnten speisen Intellektuelle und Prominente im Oswald & Kalb und schätzen dabei die Altwiener Gemütlichkeit. Die Wiener Küche wird ab und zu leicht modernisiert und verfeinert. Hohe Bedeutung wird auch hier dem Wiener Schnitzel beigemessen. Auf der Weinkarte stehen nur Produkte aus Österreich, aus allen Landesteilen die besten. Oswald & Kalb ist seitjeher eine Institution in Wien, die Ansprüche an das Lokal entsprechend hoch. Die Küche kann sie immer halten, der Service meistens.

Dem hochdotierten Spitzenkoch Ewald Plachutta gelang die Renaissance der Wiener Rindfleischküche. In den Restaurants, die seinen Namen tragen, gibt es eine Vielzahl an Gerichten mit Rindfleisch, aber auch alle anderen Klassiker der Wiener Küche. Bekannteste Spezialität ist der Tafelspitz, der im Kupfertopf zubereitet wird und in eben diesem an den Tisch gelangt. Zuerst löffelt der Gast die bei der Zubereitung entstandene Suppe, verspeist dann gerötetes Schwarzbrot mit Knochenmark aus dem Markknochen, der sich ebenfalls im Topf befindet, und genießt schließlich natürlich das saftige Stück Fleisch mitsamt den typischen Beilagen.

Etwas abseits vom Zentrum, in der Josefstadt, liegt ein Gasthaus, wie man es sich vorstellt. Der Gastraum unterm Tonnengewölbe ist gemütlich, wozu auch der grüne Kachelofen beiträgt. Die gleiche Farbe haben die Paneele an den Wänden. Die gestärkten Tischdecken, die mit den Spuren der Tafelgäste tatsächlich noch vom Abend berichten dürfen, sind natürlich blütenweiß. Die Speisen sind wohlschmeckend, hier und da sachte modernisiert. Gute Weine gibt es zur Genüge. Der Service ist aufmerksam und versteht es den Wiener Schmäh ohne Anbiederung zu leben. Das alles zu zivilen Preisen. Was will man mehr?

Hier genießt man die beste böhmische Küche in ganz Wien. Ob Herzhaftes wie Krautsuppe, Kuttelfleck, Piroggen und Svickova oder Süßes wie Buchteln, Liwanzen, Mohnnudeln und Powidltascherl - hier wird gekocht wie bei der böhmischen Uroma. Das Ambiente ist unprätentiös, genauso wie die Präsentation der Speisen. Was zählt ist der Geschmack und der ist köstlich. Gleiches gilt für die tschechischen Biere.

Ein uraltes und urgemütliches Gasthaus mit solider Küche, großen Portionen und bezahlbaren Preisen. Ganz hervorragend sind die Rindfleischgerichte, die Rindfleischtöpfe gar die besten der Stadt. Auch die Schnitzel sind nicht zu verachten. "Besser zu viel essen, als zu wenig trinken." ist der Leitspruch von Werner Renner. Im Sommer isst man am besten im Biergarten. Auf dem Mittagsteller landet Gutes zu günstigen Preisen.