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Pier 39

Das Pier 39 in Fisherman's Wharf ist die besucherstärkste Attraktion von San Francisco, noch vor der Golden Gate Bridge. Die 1905 errichtete Landungsbrücke wurde 1978 in einen Einkaufs- und Vergnügungskomplex verwandelt. Architektonisch ist die Bebauung einem malerischen Fischerdorf nachempfunden. Die Holzplanken dafür sollen von alten Piers und Schiffen stammen. Auf zwei Ebenen zwängen sich weit über hundert Attraktionen, Gastronomiebetriebe und Geschäfte. Angeboten wird alles, wofür die Touristen bereit sind das Portemonnaie zu öffnen. Meist zu entsprechend hohen Preisen.

Ein einziger Rummelplatz

Zu den Attraktionen gehören beispielsweise eine Achterbahnsimulation, das Aquarium of the Bay, ein Karussell und ein Spiegelkabinett. Auf einer kleinen Kleinkunstbühne vor dem Karussell treten im Sommer Artisten, Clowns, Pantomime und Zauberer auf. All das, gepaart mit dem Gewusel der Besuchermassen, lässt das mit mächtigen Blumenkübeln geschmückte Pier 39 zu einem einzigen Rummelplatz werden.

Wenigstens die Spitze des 300 Meter langen Piers blieb frei von Bebauung und Konsumverlockung. Von hier kann man die Aussicht auf die Bay genießen und ist der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz so nah wie nirgendwo sonst. Auf der östlichen Seite der ehemaligen Landungsbrücke liegt ein großer Yachthafen, westlich davon findet man mit den Kalifornischen Seelöwen die gottgegebene Hauptattraktion des Piers.

Die Meeresbewohner siedelten sich hier nach dem starken Erdbeben von 1989 an. Die Stege am Pier wurden bei dem Beben zerstört und mussten erneuert werden. Diese bootsfreie Zeit nutzen die Tiere und machte die Steganlage zu ihrer Ruhezone - sehr zur Freude der Touristen. Ihr bisheriger Stammplatz war Seal Rock vor dem Cliff House. Doch sich auf die Felsen zu hieven ist anstrengend. Die sich dem Tidenhub anpassenden Bootsanleger sind da deutlich bequemer zu besetzen. In der Bucht tauchen zudem nur selten Haie und Wale auf, die natürlichen Feinde der Seelöwen. Dafür sind die üppigen Fischgründe hier eine gute Nahrungsquelle.

Heimat hunderter Seelöwen

Waren es anfangs kaum mehr als zehn Robben, die hier dauerhaft lebten, kamen immer mehr, auch nachdem die Stege wieder von Booten genutzt wurden. Wenige Monate später waren es schon über 300 Tiere. Die Bootseigner fühlten sich gestört und auch bedroht, schließlich ist es nicht ungefährlich sich auf den schmalen Stegen an den bis zu 400 Kilogramm schweren Tieren vorbei zu zwängen. 1990 wurde das Dock K den Seelöwen überlassen und für den öffentlichen Bootsverkehrs gesperrt. Die unter dem Gewicht hunderter Tiere gelittenen Anlegebrücken wurden ein paar Jahre später durch rechteckige Pontons ersetzt.

Im November 2009 drängte sich die Rekordzahl von exakt 1.701 Seelöwen am Pier. Noch im selben Monat waren die Meeressäuger plötzlich verschwunden. Alle! Gleiches ereignete sich im Juni 2014. Doch bisher sind die lärmenden und stinkenden Dauerbewohner immer wiederkehrt. Und so müssen sich ein paar wenige Bootsbesitzer am angrenzenden Anleger noch immer mit Seelöwen herumplagen, die ihre Stege den Pontons vorziehen. Ein Wasserschlauch hilft bei ihrer Vertreibung.

Im Sommer gibt es in der Regel weniger Seelöwen zu sehen als im Winter, weil sie dann ihre Jungen in den wärmeren Gewässern im Süden gebären. Damit die Besucher die Tiere besser beobachten können, wurden sogar kleine, einfache Tribünen gebaut. Am Wochenende informieren Mitarbeiter des Marine Mammal Center über das Leben der Robben.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Pier 39
San Francisco, CA 94133
Vereinigte Staaten von Amerika
Internet
http://www.pier39.com

Verkehrsanbindung

Straßenbahnhaltestelle
The Embarcadero & Stockton St

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