Transamerica Pyramid
Die architektonisch auffällige Transamerica Pyramid ist mit 260 Metern das höchste Gebäude von San Francisco. Die Bewohner der Stadt lehnten das Bauwerk zunächst ab, weil es ihrem Empfinden nach nicht ins viktorianisch geprägte Stadtbild passte. Heute ist das prägnante Gebäude im Financial District eins der Wahrzeichen der Metropole. Es war eins der ersten Wolkenkratzer überhaupt hier, weil ihr Bau zuvor wegen der hohen Erdbebengefahr verboten war.
Errichtet wurde die Transamerica Pyramid von 1969 bis 1972 an der Stelle, an der einst der Bank Exchange Saloon stand, ein Treff von Künstlern und Literaten. Der Schriftsteller Mark Twain traf hier einen Feuerwehrmann namens Tom Sawyer. Nebenan stand der 1853 errichtete Montgomery Block, seinerzeit das größte Gebäude westlich des Mississippi. Der Apartmentkomplex, in dem Mark Twain ebenfalls Gast war, war das erste erdbebensichere und feuerfeste Gebäude von San Francisco.
Erdbebensichere Büropyramide
Architekt William Pereira schuf einen spitz zulaufenden Büroturm, dessen Fundamente auf einem 15,5 Meter tief im Boden eingelassenen Stahlbetonsockel stehen, der bei Erschütterungen mitschwingt. Das Gebäude wurde mit weißer Quarzmasse beschichtet, die auf jedem Geschoss mit Rundstahl fixiert ist. Die Zwischenräume der Paneele ermöglichen bei Erdbeben Seitwärtsbewegungen.
Auch die beiden vertikalen Flügel, die seitlich der Pyramide bis zum Beginn der Spitze hinausstehen, dienen der Stabilität und damit dem Erdbebenschutz. Im Ostflügel befinden sich 18 Aufzüge, wovon nur zwei bis zur Spitze fahren. Im Westflügel ein Rauchabzugsschacht und ein Treppenhaus. Beim Erdbeben von 1989 bewies sich, dass die Pyramide tatsächlich sicher konstruiert wurde. Pereiras Gebäude schwankte für mehr als eine Minute, wobei die Spitze einen Bewegungswinkel von über 30 Zentimetern aufwies.
Insgesamt besitzt die Transamerica Pyramid 48 Stockwerke, auf denen rund 1.500 Büroangestellte arbeiten. In der obersten Etage, die nur noch ein Elftel der Fläche vom Parterre hat, befindet sich ein Konferenzraum mit einem atemberaubenden 360-Grad-Blick auf die Bucht von San Francisco. Die aluminiumverkleidete Spitze erhebt sich 64,6 Meter über das oberste Geschoss und ist hohl. Nachts ist sie hell erleuchtet.
Aussichtsetage seit dem 11. September geschlossen
Die Pyramidenform lässt viel Tageslicht in das Gebäude. Es dringt durch insgesamt 3.678 Fenster, für deren Reinigung ein ganzer Monat benötigt wird. Außerdem wirft das sich nach oben stark verjüngende Bauwerk, das von den Einheimischen auch gern Trans Am's Teepee genannt wird, deutlich weniger Schatten als konventionelle Bauten.
Obwohl das Gebäude über eine Aussichtsetage im 27. Stockwerk verfügt, ist es heute nur noch bedingt zugänglich. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde die Aussichtsplattform geschlossen. 2013 jedoch wurde im Erdgeschoss ein Besucherzentrum mit Souvenirladen eröffnet. Hier erfährt man Wissenswertes zur Transamerica Pyramid und seiner Gesichte. Außerdem kann man hier auf großen Monitoren Livebilder der vier Kameras betrachten, die auf der Spitze des Wolkenkratzers rund um die Uhr in alle Himmelsrichtungen filmen.