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Wo sich der berühmte Broadway und die Seventh Avenue annähern und kreuzen, dort liegt der Times Square. Die berühmteste Kreuzung der Welt, das Herz von New York, Zentrum des Vergnügens im Big Apple. Bekannt ist der Times Square heute vor allem für die riesige Leuchtreklame, die ihn umgibt und selbst nachts hell erleuchtet.

Ursprünglich hieß der Platz Longacre Square und war die Heimat von Kutschenmonteuren, Pferdehändlern und Schmieden. Erst als der Zeitungsverleger Adolph Ochs mit dem Verlagshaus seiner "New York Times" an diesen Ort zog, wurde er der altehrwürdigen Zeitung zu Ehren am 8. April 1904 umbenannt.

Leuchtreklame seit eh und je

In den 1920er-Jahren blühte der Times Square auf. Rund um den Platz siedelte sich ein Theater nach dem anderen an. Die Konkurrenz war so groß, dass bereits damals mit Reklametafeln geworben wurde. Die ersten Exemplare bestanden ausschließlich aus weißen Glühbirnen. Bis Mitte der 1940er-Jahre fand man die Werbetafeln nur im Nordteil des Platzes, der heute Duffy Square heißt. Im Süden standen der Times Tower, Heimat der Zeitung, und Hotels. Aufgrund ihrer eleganten Fassaden duldeten sie keine Werbung. Das änderte sich erst in den 1950er-Jahren.

Als der Fernseher im gleichen Jahrzehnt anfing sich langsam zu verbreiten, verloren die Theater nach und nach ihre Gäste. Viele mussten schließen, darunter auch bekannte Namen. Zunächst siedelten sich schummerige Kinos an, die Filme zweiter Klasse zeigten. Mit Erotikkinos, Sexshops und Striplokalen ließen sich hier Ende der 1960er-Jahre Vergnügungsbetriebe ganz anderer Art nieder. Dazu kamen alles andere als einladenden Fast-Food-Läden und Motels. Zum verruchten Rotlichtgewerbe gesellten sich Drogendealer, Prostituierte und Taschendiebe.

Heimat des Zwielichts

1976 erklärte die Polizei das Areal rund um den Times Square als eine der gefährlichsten Gegenden von New York. Touristen besuchten zwar noch immer den dreieckigen Platz, New Yorker jedoch hielten sich fern. Mitte der 1980er-Jahre entschloss man sich schließlich dem zum Teil kriminellen Treiben ein Ende zu setzen und den Times Square wieder zu altem Glanz zu verhelfen.

Die eigens gegründete Times Square Business Improvement organisierte unter anderem die regelmäßige Müllbeseitigung und eine Polizeistreife. Nachdem alles Zwielichtige bereinigt wurde, konnten die Gebäude wieder in Stand gesetzt werden. Teilweise wurden die alten Betonfassaden aus den 1960ern abgerissen um sie nach Originalbauplänen wiederherzustellen. Auch der Times Tower, der heute One Times Square heißt, wurde herausgeputzt. Die Redaktion der "New York Times" blieb dort übrigens keine zehn Jahre.

Herz von Manhattan und Zentrum des Theater District

Nach der Säuberungsaktion siedelten sich wieder namenhafte Unternehmen wie MTV und Sony an, neue Hotels, Restaurants und Theater entdeckten ihre alte Heimat wieder. Mit dem Two Times Square wurde das Gebäude errichtet, an dem seither unter anderem die berühmte Coca-Cola-Werbung leuchtet.

Nach und nach wurde der Times Square wieder zum Zentrum des Theaterviertels, wo man heute wie damals in unzähligen Theatern weltberühmte Inszenierungen besuchen kann. Der Theater District erstreckt sich heute zwischen der sechsten und neunten Avenue von der 41. bis zur 54. Straße.

Von den baulichen Bemühungen übrigens sieht man heute kaum noch etwas, schließlich sind die Fassaden von farbenfrohen Werbetafeln übersäht. Die Vermietung der Fassaden für die Leuchtreklame bringt heute mehr ein als die Vermietung der dahinterliegenden Büros. Das führt sogar so weit, das einige Gebäude zumindest teilweise leer stehen, weil sich ihre Sanierung nicht lohnen würde. Mit der Werbung verdient man aber so viel, dass man sich den Leerstand leisten kann.

Straßenkünstler und Glitzerkugel

Mehrere zehn Millionen Touristen pilgern jedes Jahr zum Times Square. Um ihn sicherer zu machen, hat man den Broadway 2009 im Bereich des Platzes für den Verkehr gesperrt. Seither kann man auch auf einer riesigen Tribüne auf dem Duffy Square Platz nehmen und die eigentlich Attraktion des Times Square bestaunen, nämlich seine elektrisierende Atmosphäre und das bunte Treiben.

Letzteres wird maßgeblich auch durch die kostümierten Straßenkünstler geprägt. Keine Disney-Figur, die man hier nicht findet. Und der Naked Cowboy ist schon lange kult. Die Disneysierung freilich gibt erneut genug Anlass zur Klage.

Unterhalb der Tribüne befindet sich eine Verkaufsstelle für Theaterkarten, an der man mit etwas Glück auch günstige Restplätze ergattern kann. Keine Karten bekommt man für den Silvesterabend am Times Square, deshalb sollte man sich hierfür frühzeitig einfinden. In dieser Nacht blickt die ganze USA auf den Platz. Um kurz vor Mitternacht nämlich wird am One Times Suqare die weltberühmte Glitzerkugel hinabgelassen.