Museum of Modern Art
Bis das Museum of Modern Art (MoMA) 1929 gegründet wurde, gab es weltweit kein Ausstellungshaus, das sich ausschließlich der modernen Kunst widmete. Abby Aldrich Rockefeller und ihre beiden Freundinnen Lillie P. Bliss und Mary Quinn Sullivan fanden jedoch, dass ein solches Museum dringend notwendig sei. Sammelten doch alle drei leidenschaftlich zeitgenössische Kunst. Also ergriffen die mal als hartnäckig, mal als wagemutig bezeichnete Ladies die Initiative und gründeten das MoMA.
Das Museum wurde am 7. November 1929 unter Leitung des Gründungsdirektors Alfred Barr eröffnet. Zum damaligen Zeitpunkt konnte man die Exponate an zwei Händen abzählen. Dabei sollte es aber nicht lange bleiben. Das zunächst im Heckscher Building untergebrachte MoMA erfreute sich schnell großer Beliebtheit und zog in den folgenden zehn Jahren dreimal um.
Moderne Kunst, moderner Bau
1939 bezog das Museum of Modern Art das Gebäude in Midtown Manhattan, das bis heute sein Standort ist. Die Architekten Edward Durell Stone und Philip Goodwin schufen passend zur Kunst, die das Haus beherbergen sollte, den ersten modernen Museumsbau der Welt, geprägt von Klarlinigkeit und Minimalismus.
Mit über 150.000 Kunstwerken ist das MoMA heute das bedeutendste und umfangreichste Ausstellungshaus für Gegenwartskunst. Obwohl es in der Vergangenheit regelmäßig erweitert und umgebaut wurde, kann nur ein Bruchteil der Exponate gezeigt werden.
Nach der letzten Umgestaltung zwischen 2002 und 2004 durch den japanischen Architekten Yoshio Taniguchi konnte die Ausstellungsfläche verdoppelt werden. Während der Arbeiten waren einige Exponate in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen ("Das MoMA in Berlin"). In etwa verdoppelt hat sich seitdem auch die Zahl der Besucher. Und so heißt es wie eh und je Schlange stehen und durch die Ausstellung schieben. Und das zu jeder Tageszeit.
Einmaliger Querschnitt zeitgenössischer Kunst
Der international einmalige Querschnitt zeitgenössischer Kunst wird auf sechs Etagen in sechs Abteilungen präsentiert. Die Aufteilung in verschiedene Kunstgattungen wurde bereits unter der Leitung Barrs etabliert: Architektur und Design, Film, Fotografie, Malerei und Skulptur, Medien und Performance Art, Zeichnungen und Drucke.
Die Kunstwerke in der Sammlung stammen aus der Zeit beginnend mit der innovativen europäischen Kunst der 1880er-Jahre und umfassen unübertroffene Meisterwerke der Bildenden Kunst aus allen nachfolgenden Epochen bis zum heutigen Tag.
Die berühmte Gemäldesammlung umfasst Werke des Impressionismus und Spätimpressionismus. Hier hängen unter anderem Arbeiten von Paul Cézanne, Marc Chagall, Salvador Dalí, Paul Gauguin, Gustav Klimt, René Magritte, Henri Matisse, Pablo Picasso und Vincent van Gogh. Die Werke von Ernst Ludwig Kirchner und Oskar Kokoschka vertreten den deutschen Expressionismus. Die ebenfalls vertretenen Künstler Roy Lichtenstein und Andy Warhol stehen wie keine anderen für die Pop Art, die oft als modernste aller Kunstrichtungen bezeichnet wird.
Neben den 150.000 Architektur- und Designgegenständen, Drucken, Fotografien, Gemälden, Illustrationen, Skulpturen und Zeichnungen nennt das Museum of Modern Art 22.000 Filme sowie vier Millionen Standbilder aus Filmen sein Eigen. Hinzu kommen die Videokunst und weitere elektronische Medien. Die Bibliothek umfasst 300.000 Bände. Seit 2012 sammelt das MoMA auch Computerspiele.
Aufsehenerregende Sonderausstellungen
Einen großen Teil der auf der ganzen Welt als exzellent anerkannten Museumsarbeit machen Sonderausstellungen zu bestimmten Gattungen, Künstlern, Stilen und Themen aus. Viele dieser medial stets viel beachteten Sonderausstellungen haben Kunstgeschichte geschrieben. Und auch das MoMA selbst als Institution für moderne Kunst ist oft Thema von Ausstellungen. Zudem verleiht das Museum Werke für Sonderausstellungen an andere Häuser.
Wer das Museum of Modern Art besuchen möchte, sollte seine Eintrittskarte vorab im Internet kaufen um zumindest die erste Warteschlange zu umgehen. Spätestens an der Garderobe, an der alles abgegeben werden muss, was nicht klein und leicht genug ist, steht man aber wieder an.
Aufgrund der Fülle an Kunstwerken sollte man sich im Vorfeld einen Plan machen, was man unbedingt sehen möchte. Das Internetangebot des MoMA informiert vorzüglich über das Angebot. Jeder Besucher erhält einen erstklassigen Audioguide mit Kommentaren von Kritikern, Künstler und Kuratoren (auch in deutscher Sprache). Für Kinder gibt es eine Spezialversion.
Nicht auslassen sollte man den Skulpturengarten, der nach Gründerin Abby Aldrich Rockefeller benannt ist. Er kann, gutes Wetter vorausgesetzt, täglich von 9:00 bis 10:15 Uhr kostenlos besichtigt werden. Freitags kommt man ab 16:00 Uhr auch gratis ins Museum.