Theresienwiese
Die Theresienwiese ist eine großzügige Freifläche unweit der Münchener Innenstadt. Sie ist 42 Hektar groß, was ungefähr 60 Fußballfeldern entspricht. Bekannt ist sie vor allem als Veranstaltungsort des jährlich stattfindenden Oktoberfestes. Das größte Volksfest der Welt lockt jedes Jahr sagen und schreibe sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese.
Veranstaltungsort des Oktoberfestes
Angefangen hat alles mit der Hochzeit von Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I., und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Nach der Trauung am 12. Oktober 1810 feierte man fünf Tage lang. Beendet wurden die Hochzeitsfeierlichkeiten am 17. Oktober mit einem Pferderennen auf genau dieser Wiese, die damals noch weit vor den Toren der Stadt lag. Das Fest, zu dem alle Münchener geladen waren, kam so gut an, dass man sich schließlich entschloss es jährlich zu wiederholen. Das Oktoberfest war geboren. Der Festplatz wird zu Ehren von Prinzessin Therese seitdem Theresienwiese genannt.
Grün ist es hier allerdings schon lange nicht mehr. Statt Rasen bedeckt den Großteil der Fläche der deutlich zweckmäßigere Schotter. Das ganze Gelände wird zudem regelmäßig von breiten Wegen durchschnitten, die allerdings nur Fußgänger und Radfahrer nutzen dürfen. Neben dem Oktoberfest, das von den Münchenern wegen seines Veranstaltungsortes schlicht Wiesn genannt wird, finden auf der Theresienwiese das ganze Jahr über weitere Veranstaltungen statt. Los geht es im Frühjahr mit dem Münchener Frühlingsfest. Beim Oldtimertreffen lassen sich über tausend historische Fahrzeuge auf der Theresienwiese bestaunen. Im Winter findet hier das Tollwood-Festival statt.
500.000 für Hitler
Nicht nur Feste lockten die Münchener in der Vergangenheit auf die Theresienwiese. Am 7. November 1918 versammelten sich hier 60.000 Menschen um gegen den Ersten Weltkrieg zu demonstrieren. Der Protest führte schließlich zum Sturz von König Ludwig III. Zwei hier abgehaltene Kundgebungen im Jahr 1919 waren Zwischenstationen bei der Errichtung der Münchener Räterepublik. Eine halbe Millionen Anhänger schworen Adolf Hitler am 2. April 1938 nach dem Anschluss Österreichs auf der Theresienwiese die Treue. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden hier feierlich Orden übergeben.
Am westlichen Rand der Freifläche steht auf einer Hangkante die Ruhmeshalle samt Bavaria. Von hier, insbesondere von der Aussichtsplattform im Kopf der Statue, hat man einen guten Überblick über das Areal. Besonders während des Oktoberfestes zieht es die Menschen auch auf die nördlich gelegene Paulskirche. Vom ihrem Turm aus hat man einen tollen Blick auf das Festtreiben samt Alpen im Hintergrund. Ein Motiv, das gern von Fotografen festgehalten wird.