Marienplatz
Bereits seit der Stadtgründung im Jahr 1158 ist der Marienplatz nicht nur Zentrum, sondern vor allem Herz Münchens. Wo sich seinerzeit zwei Hauptstraßen kreuzten, wurden ab 1315 jahrhundertelang Märkte abgehalten. Mit der Auflage, dass der Platz "auf ewige Zeiten hin unbebaut" bleibe, erteilte Kaiser Ludwig der Bayer München im besagten Jahr die Marktfreiheit.
Auf dem Marktplatz, wie das Gelände schlicht genannt wurde, fanden an unterschiedlichen Tagen mehrere Märkte statt, zum Beispiel für Eier, Fisch, Tücher und Wein. Als hier hauptsächlich Getreide angeboten wurde, hieß der Platz Schrannenmarkt. Erst nachdem der Getreidemarkt 1853 zur Schrannenhalle verlegt wurde, erfolgte die Umbenennung in Marienplatz. Exakt seit dem 9. Oktober 1854 trägt der Platz den Namen zu Ehren der Gottesmutter Maria als Schutzheilige Bayerns.
Wo im Mittelalter Fürstenaufzüge, Hinrichtungen, Ritterturniere und Volksfeste stattfanden, werden heute politische Kundgebungen abgehalten, prominente Persönlichkeiten empfangen und Weihnachtsmärkte veranstaltet. Mit Fertigstellung der Fußgängerzone 1972, die sich zwischen Karlstor und Marienplatz erstreckt, wurde der Platz vom Individualverkehr befreit und dient seitdem wieder als urbane Bühne für Münchener und Touristen.
Dominiert wird der Marienplatz heute vom Neuen Rathaus, dessen Front sich über die gesamte Nordseite des Platzes erstreckt. Vor dem Haupteingang der Stadtverwaltung ist der als Treffpunkt beliebte Fischbrunnen zu finden, um den früher der Fischmarkt stattfand. Vom Marienplatz aus verfolgen täglich zahlreiche Menschen das berühmte Glockenspiel des Neuen Rathauses.
Das Alte Rathaus begrenzt den Platz zum Osten hin. Im Süden und Westen wird der gut 50 Meter breite und 100 Meter lange Platz von Geschäftshäusern abgeschlossen. Den Mittelpunkt bildet die 1638 geweihte Mariensäule, die Kurfürst Maximilian I. zum Dank für die Schonung der Stadt während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg aufstellen ließ.