Hollywood Sign
Beim Hollywood Sign handelt es sich um den berühmten Hollywood-Schriftzug, der in den Hollywood Hills über dem Stadtbezirk Hollywood thront. Die neun weißen, weithin sichtbaren Buchstaben sind mehr als ein Wahrzeichen. Das wohl bekannteste Ortsschild der Welt steht für den Glanz und Reichtum Hollywoods, für eine Branche und seine Träume.
Vom Werbeschild zum Wahrzeichen
Errichtet wurde das Hollywood Sign am 13. Juli 1923 von Harry Chandler, seines Zeichens Herausgeber der "Los Angeles Times" und Immobilieninvestor. Angelehnt an den Namen seines Immobilienunternehmens hatte Chandler den Schriftzug "HOLLYWOODLAND" aufstellen lassen. Mit diesem spektakulären Werbefeldzug sollten Grundstücke in dieser damals abgelegenen und öden Gegend beworben werden. Chandler wollte aus dem Areal nichts weniger machen, als die vornehmste Wohnsiedlung von Los Angeles.
Der Bau des Schildes war in diesem unwegsamen Gelände keine leichte Aufgabe. Stolz verkündete Harry Chandler in seiner eigenen Zeitung, dass er für das Projekt 200 Arbeiter angeheuert hat. Sie mussten zunächst sieben Meilen für Wege freilegen und 230.000 Kubikmeter Erde abgetragen. Maulesel karrten schließlich das Baumaterial auf den Berg.
Das Sign bestand aus alten Holzresten, Rohren und Telefonmasten, auf die weiße Metallplatten angebracht wurden. Dennoch kostete das Schild immerhin 21.000 Dollar, was sicherlich auch dran lag, dass damals etwa 4.000 Glühbirnen den Schriftzug beleuchteten. Dafür mussten extra Stromleitungen gezogen werden. Hinter dem "L" befand sich eine Wohnung für den Monteur, der eigens dafür angestellt war, durchgebrannte Glühbirnen auszuwechseln.
Selbstmord vom "H"
Gebracht hat die aufsehenerregende Werbemaßnahme wenig. Spätestens als 1929 die Weltwirtschaftskrise begann, musste Chandler seinen Plan, aus im Grunde wertlosem Land möglichst viel Kapital zu schlagen, abschreiben. Bis dahin entstanden nur ein paar hundert Häuser entlang des Beachwood Drive.
Für Aufsehen sorgte das Hollywood Sign, nachdem sich die Schauspielerin Peg Entwistle vom "H" in die Tiefe stürzte und starb. Ihre Leiche wurde zwei Tage später inmitten von Kakteenbüschen gefunden. Im Abschiedsbrief gab die zuvor am New Yorker Broadway erfolgreiche Künstlerin Verzweiflung über ihren Misserfolg in Hollywood als Motiv an.
Besonders tragisch ist, dass ein großes Filmstudio Entwistle kurz vor ihrem filmreifen Suizid die so lang ersehnte Hauptrolle zuteilte. Die postalische Benachrichtig darüber kam zwei Tage zu spät und war doch ihrer Zeit voraus: Peg Entwistle sollte eine Frau spiele, die sich am Ende des Films umbringt. Eine Geschichte, wie sie sich kein Drehbuchautor ausdenken könnte. Komisch eigentlich, dass diese Begebenheit bis heute noch nicht verfilmt wurde. Das Hollywood Sign jedenfalls macht sie noch legendärer.
Erfolgsanzeige Hollywoods
Sets waren die Riesenletter auch Erfolgsanzeige Hollywoods. Ging es in der Filmmetropole bergab, verrotteten auch die Buchstaben. Nachdem der Fernseher sich ab Mitte der 1940er-Jahre immer mehr zum Massenmedium entwickelte und für rückläufige Besucherzahlen in den Kinos sorgte, war dies auch am Hollywood Sign zu erkennen. Als erster Buchstabe stürzte ausgerechnet das "H" den Steilhang hinunter. Auch die verbliebenen Buchstaben gammelten vor sich hin.
Erst nachdem die Filmbranche die Kurve kriegte und zunehmend fürs Fernsehen produzierte, entschloss sich die Handelskammer von Los Angeles das verwitterte Wahrzeichen wieder zum Symbol für Glanz und Ruhm werden zu lassen. Die Stadt übernahm den Schriftzug vom Immobilienunternehmen und begann mit der Restaurierung. Neben der Beleuchtung verschwanden auch die letzten vier Buchstaben. Aus der einstigen Werbebotschaft wurde das Symbol der Traumfabrik Hollywood.
Hugh Hefner als Retter des Sign
1978, eine weitere Filmkrise und zahlreiche Erdbeben, Erdrutsche und Waldbrände später, war der Schriftzug wiederrum weitgehend verfallen. Die auf dem Mount Lee verankerten Buchstaben konnten nur noch abgerissen und ersetzt werden. Doch aus öffentlichen Mitteln konnten die dafür veranschlagten 250.000 Dollar nicht aufgebracht werden.
Kurz vor dem Ende ergriff "Playboy"-Gründer Hugh Hefner die Initiative und veranstaltete in seiner Playboy Mansion eine Spendenparty, bei der die prominenten Gäste für jeweils 27.700 Dollar Pate eines Buchstabens werden konnten. Rocker Alice Cooper übernahm zu Ehren von Groucho Marx das "O", Sänger und Moderator Andy Williams das "W", Hefner selbst das "Y". Auch die anderen Buchstaben fanden Abnehmer. Das Hollywood Sign konnte neu errichtet werden.
Nachdem das Geld zur Verfügung stand, ging alles ganz schnell. Der Schriftzug wurde im August 1978 abgerissen. Drei Monate war Los Angeles ohne seine Hauptattraktion. Dafür verfügt das neue Schild nun über ein dauerhaftes Betonfundament, stählerne Träger und emaillierte Frontplatten. Jeder der versetzt angeordneten Buchstabe ist heute 15 Meter hoch, alle zusammen 137 Meter lang. Der gesamte Aufbau wiegt rund 220 Tonnen. Eine im Zuge des Neubaus diskutierte Wiederbeleuchtung scheiterte am massiven Protest der Anwohner unterhalb der Sehenswürdigkeit, die sich von den Touristenmassen belästigt fühlen und deshalb jede Aufwertung ablehnen.
Pilgerziel unzähliger Touristen
1984 wurde das Hollywood Sign aus Anlass der Olympischen Spiele in Los Angeles temporär für zwei Wochen beleuchtet. 1987 wurde es zu Ehren des Besuchs von Papst Johannes Paul II. für wenige Tage zu "HOLYWOOD". Zum Jahreswechsel 1999/2000 wurde der Schriftzug Teil einer großen Lichtinstallation. 2010 kaufte Hugh Hefner gemeinsam mit weiteren Prominenten rund 56 Hektar Land seitlich und teilweise über dem Sign, um eine Bebauung zu verhindern, die den Gesamteindruck verändert hätte.
Das Gelände, auf dem der kultige Hollywood-Schriftzug steht, ist heute Hochsicherheitszone. Hohe Zäune schützen die neun Buchstaben vor Vandalismus, Besucher vor Unfällen. Alarmanlagen, Bewegungsmelder und Videokameras sorgen dafür, dass niemand dem Wahrzeichen zu sehr auf die Pelle rückt.
Tipps: Bester Blick aufs Hollywood Sign
Karte mit den folgend genannten Aussichtspunkten.
1. Bereits von mehreren Stellen auf dem Hollywood Boulevard können Sie das Hollywood Sign aus der Ferne betrachten. Am besten eignet sich jedoch das auf mehreren Ebenen begehbare Tor des am Boulevard gelegenen Hollywood & Highland Center. Es ist genau auf das Sign ausgerichtet.
2. Am Mulholland Drive liegt der Hollywood Bowl Overlook, von dem man nicht nur hinunter zur namensgebenden Freiluftbühne, sondern auch hinauf zum Sign blicken kann. Vom kleinen Parkplatz aus führen ein paar Stufen zur Aussichtsplattform. Der Blick ist unverbaut, das Sign aber immer noch relativ weit weg.
3. Schon sehr nah sind Sie dem Wahrzeichen, wenn Sie das östlich knapp unterhalb des Schriftzugs gelegenen Griffith Observatory besuchen. Das Observatorium ist für sich schon einen Besuch wert, kann gut mit dem Auto erreicht werden und bietet zudem einen tollen Blick über Los Angeles.
4. Fahren Sie den gut ausgebaute Canyon Lake Drive bis zum Straßenende (Parkmöglichkeiten am Straßenrand) und laufen Sie von dort entlang des angeschlossenen Wanderwegs, bis Sie unterhalb des Schriftzugs stehen. Auf der Fahrt dorthin können Sie bereits den auf dem Weg liegenden Lake Hollywood Park als Aussichtspunkt nutzen.
5. Fahren Sie den zum Schluss sehr schmalen Mulholland Highway bis zum Straßenende (kaum Parkmöglichkeiten) und nutzen Sie von dort den angeschlossenen Wanderweg.
6. Fahren Sie den zum Schluss sehr schmalen Beachwood Drive bis zum Straßenende (einige wenige Parkplätze) und nutzen Sie von dort den angeschlossenen Wanderweg.
(Die letzten drei Tipps führen Sie möglichst nahe ans Hollywood Sign. Sie müssen dafür durch Wohngebiete, deren Anwohner sich von den zunehmenden Touristenmassen oft gestört fühlen. Verhalten Sie sich deshalb rücksichtsvoll! Die Schilder mit der Aufschrift "No access to the Hollywood Sign" sollen das Besuchsaufkommen reduzieren, heißen letztlich aber nur, dass Sie den berühmten Buchstaben nicht ganz nahe kommen, weil das direkte Gelände darum umzäunt ist.)