Kleiner Markt (Mały Rynek)
Der Kleine Markt liegt westlich des Hauptmarktes zwischen der ulica Mikołajska und der ulica Sienna. Zwischen dem Hauptmarkt und dem Kleinen Markt liegt der Marienplatz mit der Marienkirche. Während der Platz früher nicht vom Hauptmarkt separiert war, sind der Kleine Markt und der Marienplatz heute unter anderem durch die St. Barbarakirche und das direkt an die Kirche angeschlossene Jesuitenkloster baulich getrennt. Auch westlich wird der Platz von acht aneinandergereihten Gebäuden begrenzt, vor dessen Fassaden sich leicht erhöhte Terrassen der innenliegenden Cafés und Restaurants befinden. Von hier kann man die Atmosphäre des Kleinen Marktes ganz entspannt genießen.
Der mittelalterliche Marktplatz besitzt eine reiche Handelstradition. Wahrscheinlich diente der Kleine Markt bereits vor der offiziellen Gründung der Stadt Krakau als Handelsplatz. Er besaß im Laufe der Zeit verschiedene Namen. Weil der Handel mit Fleisch hier lange Tradition hatte, hieß er während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Metzgermarkt. Seinen heutigen Namen erhielt der Platz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als hier Gemüse und Obst verkauft wurde.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrte eine Straßenbahnlinie auf dem Platz, die Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde. Seitdem diente der Platz größtenteils als Parkplatz.
Zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Krakau im Jahr 2007 wurde der Platz gründlich modernisiert. Durch ein historisches Kopfsteinpflaster sowie neue Bänke, Straßenlaternen und ein Wasserspiel erhielt der seitdem verkehrsberuhigte Platz einen repräsentativen Charakter. Besonders bestimmt wird die Atmosphäre des Kleinen Marktes auch durch die verschiedenfarbigen Fassaden der Gebäude, die den Platz seitlich umgeben. Heute ist der rechteckige Platz Heimat für verschiedene Straßenkünstler und regelmäßiger Schauplatz von Veranstaltungen.