Krak-Hügel (Kopiec Krakusa)
Der Krak-Hügel in Podgórze gehört gemeinsam mit dem Wanda-Hügel in Nowa Huta zu den ältesten Erdaufschüttungen von Krakau. Neusten Erkenntnissen zufolge soll er spätestens im siebten Jahrhundert aufgeschüttet worden sein. Ohne Beweise dafür zu haben, geht man davon aus, dass es sich um einen Kultplatz der heidnischen Kultur handelt.
Gewidmet ist der Hügel König Krak, dem ersten Helden der polnischen Mythologie. Er ist Gründer und Namensgeber der Stadt Krakau. Für seine gescheite und hübsche Tochter wurde der Wanda-Hügel errichtetet. In der Johannisnacht (vom 23. auf den 24. Juni) sieht man vom Krak-Hügel, wie die Sonne über dem Wanda-Hügel aufgeht. Am Abend geht sie über dem Krak-Hügel unter, was sich vom Wanda-Hügel bestaunen lässt.
Eine heidnische Eiche, die vermutlich auf der Spitze des Hügels stand, soll bei der Christianisierung des Gebiets im zehnten Jahrhundert vernichtet worden sein. Untersuchungen Mitte der 1930er-Jahre haben ergeben, dass der Hügel aus einem massiven Holzkern besteht, der mit Erde bedeckt und schließlich von Gras bewachsen wurde. Allerdings fand man damals keine menschlichen Überreste, dafür Gegenstände aus dem achten und zehnten Jahrhundert.
Vom 16 Meter hohen Kopiec Krakusa kann man einen weitreichenden Ausblick genießen. Gute Sichtverhältnisse vorausgesetzt, erspäht man von der Spitze sogar die rauchenden Schlöte in Nowa Huta und den Wawel. Jeden ersten Dienstag nach Ostern findet am Krak-Hügel mit Rękawka ein mittelalterliches Volksfest statt.