Reiterstandbild Frederiks V. (Rytterstatuen af Frederik V)
In der Mitte des Amalienborger Schlossplatzes steht ein monumentales Reiterstandbild, das Frederik V. zeigt, der von 1746 bis zu seinem Tod im Jahre 1766 König von Dänemark und Norwegen, Herzog von Schleswig und Holstein sowie Graf von Oldenburg und Delmenhorst war.
Frederik V. wollte Kopenhagen ein repräsentatives Stadtviertel schenken. Als Mittelpunkt von Frederikstaden sah der König vier baugleiche Adelspalais um einen achteckigen Platz vor. Als Schloss Amalienborg ist die Palaisanlage heute Residenz der dänischen Königin bzw. des dänischen Königs. Frederik V. befand seinerzeit, dass ihm als Initiator dieses Ensembles ein Ehrenplatz zustünde. Was läge da näher, als sich ein Denkmal in der Mitte des Platzes zu schaffen.
Als einer der besten Bildhauer seiner Zeit wurde der Franzose Jacques François Joseph Saly 1752 mit dieser Aufgabe betraut. Ein Jahr später zog der Künstler samt Eltern, Schwestern und Assistentin nach Kopenhagen, wo er zusätzlich zu seinem üppigen Honorar kostenfreien Wohnraum für alle aushandelte. Vor seinem Atelier im Schloss Charlottenborg ließ er eine Koppel anlegen um die Bewegungen und Proportionen der Pferde ausgiebig studieren zu können.
Nach der Anfertigung von unzähligen Entwürfen hatte Saly nach zehn Jahren ein Gipsmodell erstellt, das auch dem König gefiel. Es zeigte ihn wie heute die Statue im klassischen Gewand, mit Lorbeerkranz gekrönt und mit ausgestrecktem Arm. 1764 holte Saly seinen Landsmann Pierre Gor samt fünfköpfigem Team nach Dänemark. Sie bereiteten vier Jahre lang den Guss der gewaltigen Bronzestatue vor. Dafür musste unter anderem die königliche Kanonengießerei erweitert werden, weil der vorhandene Brennofen für das Denkmal zu klein war.
1771 schließlich konnte das samt Sockel zwölf Meter hohe Reiterstandbild endlich eingeweiht werden. Frederik V. war zu diesem Zeitpunkt schon fünf Jahre tot. Er erlebte also nicht mehr mit, wie 200 Soldaten das 22 Tonnen schwere Standbild auf einem eigens konturierten Schlitten von der Gießerei am Konges Nytrov zu seinem heutigen Standort zogen.
Immerhin musste er sich auch nicht mehr über die explodierten Kosten aufregen. Sein Denkmal kostete am Ende mehr als die vier Amalienborger Palais zusammen! Ein Grund dafür waren die Unmengen an bestelltem Material, die teilweise unter der Hand gewinnbringend weiterverkauft wurden.