Neumarkt
Der Neumarkt ist mit 27.300 Quadratmetern Gesamtfläche einer der größten Plätze in der Kölner Innenstadt. Der vom Straßenverkehr umgebene Platz ist auch aufgrund der oberirdischen und unterirdischen Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Köln. Mit der Neumarkt Galerie und der Neumarkt Passage befinden sich zwei Einkaufszentren am Platz. Im Nordosten des Neumarkts beginnt mit der Schildergasse Kölns beliebteste Einkaufsstraße. Rund um den Neumarkt haben sich Bildungseinrichtungen, Galerien, Kulturinstitute und Museen angesiedelt.
Der Neumarkt entstand vermutlich unter Erzbischof Anno II. als Handels- und Marktplatz. Als solcher wird er mit der Bezeichnung "in novo mercato" (Auf dem Neumarkt) im Jahr 1076 erstmals erwähnt. Im Mittelalter diente der Platz für Schützenfeste und als Viehmarkt. Die französischen Truppen errichteten nach ihrem Einzug 1794 einen Freiheitsbaum inmitten des Platzes. Nach 1815 nutzten die Preußen die umliegenden säkularisierten Klöster als Kasernen und den Neumarkt als Exerzierplatz. Am 10. Februar 1823 fand der erste Kölner Rosenmontagszug statt, der bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs immer rund um den Neumarkt fuhr.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Neumarkt aufgrund seiner beachtlichen Ausmaße und der zentralen Lage regelmäßig für nationalsozialistische Kundgebungen genutzt. Das Kölner Polizeipräsidium, das in einem 1907 fertiggestellten und 1943 völlig zerstörten Gebäude an der Ecke Krebsgasse und Schildergasse residierte, war bis 1935 Sitz der Geheimen Staatspolizei. Danach verlegte die Gestapo ihren Sitz in das EL-DE-Haus, das heute das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln beherbergt. Für die West-Ost-Achse, die auf ein überdimensionales Gauforum in Deutz zulaufen sollte, schlugen die Nazis ab 1936 auf der Südseite des Platzes eine Schneise. Auch wenn die Pläne hierfür nie vollständig realisiert wurden, ist der Neumarkt seitdem eine verkehrsumtoste Insel.
Im Jahre 1970 fand auf dem Neumarkt der erste Kölner Weihnachtsmarkt statt, der bis heute jährlich unzählige Besucher anzieht. Gleiches gilt für die anderen Freiluftveranstaltungen, die hier häufig stattfinden.