Hohe Straße
Die Hohe Straße ist gemeinsam mit der sich anschließenden Schildergasse die beliebteste Einkaufsstraße Kölns. Mit bis zu über 14.000 Passanten pro Stunde sind beide Straßen die meistfrequentierten Einkaufsmeilen in Europa. Die Hohe Straße erstreckt sich auf einer Länge von 680 Metern vom im Norden liegenden Wallrafplatz am Kölner Dom bis zur Straße Hohe Pforte im Süden. Etwa auf halber Länge mündet vom Westen die Schildergasse in die Hohe Straße, auf der sich die zentrale Fußgängerzone Kölns bis zum Neumarkt fortsetzt.
Wo heute täglich tausende Kölner und Touristen schlendern, marschierten einst römische Legionen. Bereits zur Römerzeit waren Hohe Pforte und Hohe Straße, die schnurgerade durch das Siedlungszentrum verliefen, als "cardo maximus" die wichtigsten Straßen der Colonia. Weil die Römer sie auf dem hochwassersicheren Uferweg anlegten, trägt sie ihren Namen zu Recht, auch wenn erst die Franzosen sie 1813 als "rue haute" bezeichneten. Als Teil der Nord-Süd-Achse, der großen römischen Heeresstraßen die den Rhein entlang verlief, ist die Hohe Straße eine der geschichtsträchtigsten Straßen der Stadt Köln.
Im 19. Jahrhundert wandelte sich die Straße mit der Niederlassung erster Kaufleute zur heutigen Geschäftsstraße. Der Zweite Weltkrieg sorgte dafür, dass die bis zum Krieg lebendige Straße ein einziges Trümmerfeld wurde. Die geringe Breite der Hohen Straße von nur acht Metern und die überwiegend kleinen Grundstücke mit schmalen, meist viergeschossigen Häusern verliehen der Straße eine einmalige Atmosphäre. Als eine der wenigen Städte hat Köln den mittelalterlich geprägten Grundriss beim Wiederaufbau beibehalten. Die zur verkehrsfreien Zone umgestaltete Einkaufsstraße wurde im September 1967 durch den damaligen Oberbürgermeister Theo Burauen offiziell eröffnet. Die Domstadt gehörte damit zu den ersten deutschen Großstädten mit Fußgängerzone.
Heute finden sich in der Hohen Straße Filialen von allen großen Bekleidungs-, Elektronik-, Parfümerie-, Schuh-, Sport- und Optikerketten sowie von Telekommunikationsunternehmen. Auch einige Fach- und Souvenirgeschäfte sind vorhanden. Aufgrund der Enge der Straße, die vor Weihnachten schon so manches Mal dazu geführt hat, das die überfüllte Einkaufsmeile geschlossen werden musste, findet man Außengastronomie nur in den Nebenstraßen. Dafür locken in den Gebäuden entlang der Hohen Straße diverse Imbissketten.