Rautenstrauch-Joest-Museum
Das Rautenstrauch-Joest-Museum ist ein bedeutendes Völkerkundemuseum in Deutschland und das einzige seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Seit 1901 widmet es sich mit einem breit gefächertem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm der Vermittlung von Aspekten außereuropäischer Geschichte, Kultur und Kunst. Die ethnografische Sammlung besteht aus ca. 100.000 historischen Fotografien und etwa 65.000 Objekten. Hinzu kommt eine Fachbibliothek mit 40.000 Bänden.
Den Grundstock für die Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums legte der Kölner Kaufmann Wilhelm Joest. Nach seinem frühen Tod im Jahre 1897 hinterließ der Ethnologe seiner Schwester Adele Rautenstrauch über 3.500 Objekte. Sie und ihr Mann vermachten die Sammlung 1899 der Stadt Köln. Mit einer zusätzlichen Geldspende förderte Adele Rautenstrauch nach dem Tod ihres Mannes die Errichtung des Museums, das am 12. November 1906 eröffnet wurde.
Zu den wichtigsten Sammlungserweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg zählt der Erwerb der Sammlung afrikanischer und ozeanischer Kunst von Klaus Clausmeyer 1966 durch die Stadt Köln. Gleichfalls zur Sammlung beigetragen haben unter anderem der aus einer Kölner Bankiersfamilie stammende Max von Oppenheim und in neuerer Zeit die Kunstmäzene Irene und Peter Ludwig sowie Hans Wilhelm Siegel.
Das seit 1906 in einem Gründerzeitgebäude am Ubierring untergebrachte Völkerkundemuseum ist seit Oktober 2010 im neu errichteten Kulturquartier am Neumarkt beheimatet. Seit der Neueröffnung präsentiert sich das Rautenstrauch-Joest-Museum auf 3.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche über drei Etagen. Die Objekte aus Afrika, Amerika, Asien (insbesondere Indonesien) und Ozeanien erkundet der Besucher nun auf dem Themenparcours "Der Mensch in seinen Welten".
Im Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museums steht das größte Exponat des Hauses, das sich in kürzester Zeit zum Wahrzeichen des Ausstellungshauses entwickelte. Ein um 1935 aus Bambus, Holz und Rotang gefertigter, von dem renommierten Schnitzer Ne'Kambane prächtig dekorierter Reisspeicher von der indonesischen Insel Sulawesi.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum sowie das Museum Schnütgen sind baulich miteinander verbunden. Sie teilen sich nicht nur Garderobe, Information, Kasse, Museumsladen und Toiletten, sondern auch gemeinsam mit der Volkshochschule Köln einen großen Veranstaltungssaal im Erdgeschoss des Kulturquartiers.