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Chilehaus

Das Chilehaus im Hamburger Kontorhausviertel ist eins der sehenswertesten Gebäude der Hansestadt und das wohl bekannteste Kontorhaus Deutschlands. Der rote Klinkerbau wurde vom Hamburger Architekten Fritz Höger entworfen und zwischen 1922 und 1924 fertiggestellt. Das Chilehaus ist beispielhaft für den Backsteinexpressionismus der 1920er-Jahre und seit 2015 gemeinsam mit der Speicherstadt und dem gesamten Kontorhausviertel UNESCO-Weltkulturerbe.

Bauherr war der Hamburger Kaufmann Henry Brarens Sloman. Nachdem er in seiner Jugend mittellos nach Chile auswanderte, kam er im Alter von 60 Jahren zurück in die Elbmetropole. Der Handel mit Salpeter machte ihn zu einem reichen Mann. Seiner Heimatstadt wollte er etwas Gutes tun, weshalb er am 21. Oktober 1922 das fast 6.000 Quadratmeter große Grundstück des Chilehauses erwarb. Zusätzlich kaufte er 4,8 Millionen Ziegelsteine, die er einigen von der Inflation gebeutelten Architekten abkaufte.

Mit dem Chilehaus setzte Sloman sich nicht nur ein eigenes Denkmal, sondern auch ein Zeichen für den Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg. In Anlehnung an seine langjährige Tätigkeit in Chile benannte der Geschäftsmann das Haus nach dem südamerikanischen Staat.

Spitzester Fassadenwinkel Europas

Das zehnstöckige Chilehaus ist eins der imposantesten Gebäude Hamburgs. Es überspannt die öffentliche Straße Fischertwiete und verfügt über mehrere Innenhöfe, in die man durch Torbögen gelangt. Während sich in den unteren Etagen zahlreiche Gastronomiebetriebe und Geschäfte befinden, beherbergen die oberen Stockwerke repräsentative Büros. Die Nutzfläche beläuft sich auf 36.000 Quadratmeter.

Markant ist die einem Schiffsbug ähnelnde Gebäudespitze, die den europaweit spitzesten Fassadenwinkel darstellt. Die oberen Stockwerke wurden zurückgesetzt und mit langen Terrassen versehen. Die Staffelgeschosse sowie die geschwungene, mit 2.800 Fenstern bestückte Fassade, machen das Chilehaus trotz seiner Größe anmutig und leicht. Die bereits vor dem Chilehaus errichtete Polizeiwache am Klingberg wurde von dem Kontorhaus vollständig umklammert.

Für den Skulpturenschmuck des Bauwerks ist der Bildhauer Richard Kuöhl maßgeblich verantwortlich. Hervorzuheben sind der Kondor, der als Symbol für die chilenischen Anden steht, sowie die Terrakotten an den Arkaden. Auch im Inneren gibt es sehenswerte Details zu entdecken. So zum Beispiel die denkmalgeschützten Böden aus Linoleum, die aus Mahagoni gefertigten Kassettentüren der Treppenhäuser mit handgearbeiteten Messinggriffen und die wunderschönen Ornamente.

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Adresse
Fischertwiete
20095 Hamburg
Deutschland

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