„Zoom Berlin“
Oranienstraße im Fokus
Wie keine andere Straße in Berlin spiegelt die Oranienstraße in Kreuzberg das Lebensgefühl der Hauptstädter wieder. Auf 2.200 Metern findet man graue Betonsünden und grüne Oasen, wohltuende Entspannung und ruhelose Hektik, hippe Läden und heruntergekommene Imbissbuden. Hier leben Einheimische mit Migranten, Hartz-IV-Empfänger neben Wohlhabenden und Christen zusammen mit Moslems. Die „O“, wie die Oranienstraße liebevoll von ihren Anwohnern genannt wird, ist nur eine von 14.000 Straßen in Berlin. Aber sie steht für die ganze Metropole.
In einem einmaligen Projekt stellen 20 Journalistenschüler der in Berlin ansässigen Axel Springer Akademie eine einzige Straße in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung. Unter dem Motto „Die Stadt. Eine Straße. Dein Leben.“ berichten sie über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Oranienstraße. Im Zentrum ihrer Berichte, Interviews und Reportagen steht der Mensch.
Mit ihrem Internetangebot „Zoom Berlin“ gehen die Journalistenschüler neue Wege im hyperlokalen Journalismus. Bisher haben sich solche Projekte auf einen ganzen Stadtteil bezogen. Mit der Konzentration auf nur eine Straße gehen die Schüler noch näher ran und bedienen ein Urinteresse des Menschen: Was passiert vor meiner eigenen Haustür? Das Konzept von „Zoom Berlin“ ist so angelegt, dass es sich auf weitere Straßen ausweiten ließe.
Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die crossmedial Berichterstattung. Neben Texten wird mit vielen Bildern und Grafiken sowie Tondokumenten und Videos gearbeitet. Bewohner und Touristen können zudem durch eine Augmented-Reality-App mit ihren Smartphones vor Ort weiterführende Aspekte der Straße entdecken. Als Höhepunkt haben die Journalistenschüler in der Oranienstraße eine virtuelle Schnitzeljagd gestaltet, die über QR-Codes funktioniert.