Was ist eigentlich ein …?

Tweetup

publiziert am 22.04.2015 in Allgemeines | kein Kommentar

Sind Ihnen im Konzert, Museum oder Theater auch schon Menschen begegnet, die andauernd auf ihr Smartphone starrten und die dargebotene Kunst scheinbar nicht angemessen würdigten? Wenn ja, dann muss es sich dabei keineswegs um desinteressierte Kunstbanausen gehandelt haben. Möglicherweise trifft genau das Gegenteil zu.

Seit wenigen Jahren ist auch hierzulande das Social-Media-Phänomen Tweetup verbreitet. Die Wortschöpfung entstand aus „Twitter“, dem beliebten Mikrobloggingdienst, und „meet up“, dem englischen Wort für Treffen. Ganz allgemein gehalten kann man darunter alle persönlichen Treffen außerhalb der digitalen Welt verstehen, bei denen getwittert wird. Das kann beispielsweise ein Abendessen sein, bei dem sich Follower, die sich bisher nicht in der realen Welt getroffen haben, gegenseitig kennenlernen.

Mittlerweile hat sich der Begriff allerdings für Zusammenkünfte anlässlich einer bestimmten Veranstaltung eingebürgert. Insbesondere im Kulturbereich haben sich Tweetups etabliert. So veranstalten Museen zum Beispiel spezielle Führungen, während denen die Teilnehmer fleißig über das twittern, was sie erleben und wie sie es empfinden. Dafür einigt man sich in der Regel auf einen gemeinsamen Hashtag, mit dem jeder Tweet versehen wird. So lassen sich die Twitteraktionen zu dem Tweetup bündeln.

Die Kanalisierung der Tweets ist vor allem auch deshalb sinnvoll und wichtig, weil sich diese Spielart der Social-Media-Welt mittlerweile zu einem effektiven Marketinginstrument entwickelt hat. Durch ihre Tweets wecken die Teilnehmer nämlich das Interesse ihrer Follower für eine Ausstellung oder ein Theaterstück. Deshalb veranstalten Kultureinrichtungen gezielt Tweetups, zu denen sie gerne auch Blogger und andere Internetprofis einladen. Häufig lassen sie sich für Tweetups ein besonderes Programm einfallen, zum Beispiel exklusive Führungen hinter die Kulissen eines Konzerthauses. Der Hashtag ermöglicht im Nachlauf auch eines Erfolgsauswertung.

Durch das ständige Twittern sind die Tweetup-Teilnehmer nicht nur passive Zuhörer und Zuschauer, sondern selbst aktiv. Die eigene Aktivität intensiviert das Erlebnis, auch wenn man vielleicht das ein oder andere verpasst, weil man eben auch mit dem eigenen Smartphone beschäftigt ist. Ein ganz ähnlicher Effekt wird auch durch das Gemeinschaftsgefühl erreicht.

Der erste Tweetup in einem deutschen Museum fand übrigens 2011 im Deutschen Museum in München statt. Im Amerika und Asien sind Tweetups mittlerweile Alltag. Wer selbst einmal an einem solchen Social-Media-Spektakel in der analogen Welt teilnehmen möchte, der findet weiterführende Informationen und aktuelle Termine beispielweise bei Follow a Museum und den Kulturkonsorten.

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