Wahrzeichen Roms
Kolosseum wird renoviert
Es ist Stätte großer Inszenierungen und grausamer Schlachten, Zeugnis der bemerkenswerten Baukunst der alten Römer und bekanntestes Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt. Das Kolosseum in Rom zieht Jahr für Jahr mehrere Millionen Besucher an. Wer die kulturell bedeutende Ruine des größten Amphitheaters der römischen Welt noch in seiner vollen Pracht sehen möchte, der muss sich beeilen. Schon Ende des Jahres beginnen die seit langem notwendigen Renovierungsmaßnahmen. Dafür wird das Kolosseum voraussichtlich für 915 Tage eingerüstet. Die Besichtigung wird aber weiterhin möglich sein.
Die Zeichen der Zeit nagen an dem römischen Denkmal aus dem Jahr 80 n. Chr.. Der Verkehr und das Wetter setzen ihm zu. Es ist verschmutzt und verwittert. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sackte ein Teil des Kolosseums um 40 Zentimeter ab. Herabstürzende Gesteinsbrocken haben immer wieder eine Debatte über die Besuchersicherheit angefochten. Seit der letzten umfassenden Renovierung sind 73 Jahre vergangen. Bereits vor zwei Jahren wurden Pläne für die grundlegende Renovierung des Kolosseums präsentiert. Aufgrund eines Rechtsstreits wurde das Projekt um mehr als ein Jahr verzögert.
Ende des Jahres sollen die Renovierungsarbeiten ausgeschrieben werden. Erst im Jahr 2015 werden sie abgeschlossen sein. Die Kosten von rund 25 Millionen Euro trägt der Florentiner Modeunternehmer Diego Della Valle, der in Italien als Retter des Amphitheaters gefeiert wird. Der Mann, der Marken wie Fay, Hogan und Tod’s erfand, spendiert das Geld in seiner Funktion als Kunstmäzen. Mit seiner Spende will er keine direkte Werbung für seine Marken machen. Seine Bedingung für die Finanzierung war, dass auch in Zukunft niemand das Kolosseum mit seinem Logo verunstalten dürfe.
Zum Renovierungsvorhaben gehören unter anderem die Ausbesserung von Bruchstellen, die Beseitigung von Metallgittern im Erdgeschoss und die Reinigung der durch Abgase verschmutzten Fassade. Vor allem soll die Renovierung jedoch Bauteile absichern und das Forum Romanum sowie den Vorplatz stärker mit dem Kolosseum verbinden. Auch ein Besucherzentrum wird errichtet. Hier sollen bisher im Kolosseum beheimatete Einrichtungen ein neues Heim finden. Die zur Besichtigung freigegeben Fläche soll nach den Arbeiten um ein Viertel größer sein.