Surftipp
Rollstuhlgerechte Einrichtungen und Orte finden
Für die meisten Menschen ist eine Reise zwar noch immer etwas Besonderes, aber keine wirkliche Herausforderung mehr. Anders sieht es für Rollstuhlfahrer aus, die sich trotz immer besserer Bedingungen Tag für Tag mit unüberwindbaren Hürden konfrontiert sehen. Wenn schon eine einzige Stufe vor dem Supermarkteingang die einfachste Alltagsaufgabe zum Problem werden lässt, wie sieht es erst bei Reisen in unbekannte Städte aus?
Auch wenn sich Reiseführer wie METROPOLEN.DE bemühen, möglichst viele Informationen für Behinderte bereitzustellen, gibt es insgesamt nur wenige zuverlässige Informationsquellen über die Behindertengerechtigkeit von öffentlich zugänglichen Einrichtungen und Orten. Dazu beitragen, dieses Problem zu lösen, will Wheelmap.org.
Die Wheelmap ist eine interaktive Karte, auf der man ganz einfach rollstuhlgerechte Einrichtungen und Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten kann. Seit dem Start im Jahr 2010 wurden weltweit bereits 400.000 Einträge gesammelt. Ein Drittel davon entfallen auf das Ausland. Mitmachen kann jeder, ganz ohne Registrierung. Pro Tagen kommen 300 neue Markierungen für Bibliotheken, Cafés, Unterkünfte, Schwimmbäder und ähnliches hinzu.
Das kostenfreie Internetangebot richtet sich aber nicht nur an Rollstuhlfahrer, sondern explizit an alle Gehbehinderten. Neben den in Deutschland 1,6 Millionen Rollstuhlfahrern gibt es immerhin auch 4,8 Millionen Nutzer eines Rollators. Tendenz steigend. Mit seinen Informationen erleichtert Wheelmap.org auch den Alltag aller, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind. Auch Sehbehinderte profitieren von der Wheelmap.
Ins Leben gerufen wurde das in 21 Sprachen und auch als App verfügbare Internetangebot von „Sozialhelden“. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von engagierten jungen Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und diese im Idealfall zu beseitigen. Gegründet wurde der gemeinnützige Verein mit Sitz in Berlin unter anderem von Raul Krauthausen, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist und dem dieses Gemeinschaftsprojekt aller Internetnutzer deshalb besonders am Herzen liegt.