Rückblick
Metropolen des Jahres 2012
London war 2012 die Metropole, die sich wohl am wenigsten über zu geringe Aufmerksamkeit beklagen dürfte. Mit dem Thronjubiläum Ihrer königlichen Majestät, Queen Elizabeth II., sowie den Olympischen Sommerspielen war London gut versorgt mit weltweit beachteten Großveranstaltungen. Das 60. Thronjubiläum wurde das ganze Jahr über zelebriert. Höhepunkt war Anfang Juni ein mehrtägiger Festakt, unter anderem mit Open-Air-Konzert und beachtlicher Schiffsparade.
Olympia in London
Zeit zum Ausruhen blieb den Briten jedoch kaum, schließlich schloss sich Ende Juli gleich das größte Sportereignis der Welt an. Das London es versteht, die Blicke auf sich zu ziehen, bewies die englische Hauptstadt bereits mit der fulminanten Eröffnung im eigens errichteten Olympiastadion. Ein Milliardenpublikum auf der ganzen Welt sah die 34 Millionen Euro teure Inszenierung, die unter anderem die Entwicklung und die Musik des Landes thematisierte. Mit der von Regisseur Danny Boyle arrangierten Eröffnung hat London die schwierige Aufgabe einer repräsentativen aber zugleich nicht übermäßig pathetischen Olympiaeröffnung bravourös gemeistert.
Was die Besucherzahlen angeht, hatte man sich das im Königreich freilich anders vorgestellt. In der trügerischen Annahme, der Welt sei kein Preis zu hoch und kein Weg zu weit, die bereits im Vorfeld als Erfolgsgarant betitelten Spiele in London mitzuerleben, witterten viele Hoteliers das große Geschäft. Unverhältnismäßige Preisaufschläge und weitere touristische Horrorszenarien sorgten zeitweise dafür, dass während der Olympiade bis zu 30 Prozent weniger Besucher in der Stadt waren als an ereignisarmen Tagen. Wer spontan genug war, konnte London an diesen Tagen fast für sich allein haben.
Letztlich kam aber dennoch ausreichend Stimmung auf, um auch diese Spiele wieder als die besten aller Zeiten zu bezeichnen. Auch wenn die Touristenüberflutung während der Olympischen Spiele ausgeblieben ist, profitierte der Tourismus von den Großereignissen. Wie Googles Zeitgeist 2012 verrät, war London hierzulande immerhin das meistgesuchte Reiseziel. Langfristig sollen die dank der Spiele neu gewonnenen Attraktionen, wie der sich derzeit im Umbau befindliche Olympiapark, die Stadt noch attraktiver machen.
Berlin feierte Geburtstag
National stand Berlin im Augenmerk des Betrachters. Bescheiden aber dennoch angemessen beging die deutsche Hauptstadt fast unbemerkt des übrigens Landes sein 775-jähriges Jubiläum. Mehr Beachtung, sogar international, bekam hingegen der neue Hauptstadtflughafen. Nachdem bereits die für den 30. Oktober 2011 geplante Eröffnung verschoben werden musst, konnte in diesem Jahr auch die für den 3. Juni 2012 geplante Eröffnung nicht gehalten werden. Nur vier Wochen vor dem Termin wurde die Inbetriebnahme erneut abgesagt. Der 17. März 2013 als Folgetermin besitzt natürlich schon lange keine Gültigkeit mehr. Neuer Hoffnungspunkt: 27. Oktober 2013. Ob der Flughafen Berlin Brandburg aber überhaupt 2013 in Betrieb genommen wird, darf angesichts der täglich neuen Hiobsbotschaften guten Gewissens in Frage gestellt werden.
Google kennt beliebteste Metropolen des Jahres
Wie beliebt eine Metropole bei Touristen war, verrät alljährlich sehr zuverlässig der bereits erwähnte Zeitgeistreport von Google. Auf der Rangliste der meistgesuchten Reiseziele 2012 folgen nach London die Städte New York (2), Paris (3) und Barcelona (4). Auf den Plätzen fünf und sechs befinden sich mit Mallorca und Thailand zwei beliebte Urlaubsländer, bevor die letzten vier Plätze der Top Ten wieder mit Metropolen belegt sind: Amsterdam (7), Rom (8), Istanbul (9) und Wien (10). Städteziele blieben also auch 2012 wieder klar im Trend.