Leserumfrage

Deutsche Städte für Amerikaner keine Reise wert

publiziert am 05.11.2013 in Allgemeines | kein Kommentar

Beim US-Magazin „Condé Nast Traveler“ haben einmal im Jahr die Leser das Wort: Sie küren die weltweit besten Reiseziele. Darunter sind zum Beispiel Hotels, Inseln, Strände und natürlich auch Städte. In diesem Jahr wurden 1,3 Millionen Stimmen für den „Readers‘ Choice Award“ abgegeben. Zumindest was die Kategorie der Städte angeht scheinen davon nicht viele auf deutsche Destinationen entfallen zu sein. Unter den 25 reisewertesten Städten weltweit findet sich keine deutsche.

Der erste Platz geht nicht etwa an eine Millionenmetropole, sondern an San Miguel de Allende. Das von den meisten Erdbürgern wahrscheinlich noch nie wahrgenommene Städtchen liegt im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato und zählt rund 70.000 Einwohner. An seiner Schönheit besteht kein Zweifel, ist San Miguel de Allende doch seit 2008 Weltkulturerbe der UNESCO.

Bronze sicherte sich Florenz, ebenfalls aufs Treppchen schaffte es Budapest. Salzburg, Charleston, San Sebastian, Wien, Rom, Siena und Québec belegen die weiteren Plätze unter den ersten Zehn. Betrachtet man die Platzierungen weiter fällt auf, dass Amerikaner scheinbar einen Hang zur klassisch historischen Schönheit osteuropäischer Metropolen haben. Das belegen nicht zuletzt die Platzierungen von Krakau und Prag (beide Platz 15). Immer wieder dabei auch italienische und spanische Destinationen. Unter den großen Metropolen sind es mit Sydney (Platz 17) und Melbourne (Platz 22) gerne die australischen, aber auch Vancouver (Platz 13) ist vertreten. Hier scheint die fehlende Sprachbarriere mit zu punkten.

Dass Sprache aber nicht ausschließlich eine Rolle spielt zeigt London, das auf den ersten 25 Plätzen genauso wenig vertreten ist wie zum Beispiel Berlin, Istanbul und Moskau. Von den üblichen Verdächtigen aus Europa hat es nur Paris (Platz 22) zu einer Erwähnung gebracht.

Das Ranking zeigt, wie wenig die Amerikaner Europa und vor allem Deutschland kennen. Denn die Orte, die viele von ihnen als hübsch und damit typisch sehenswert erachten, finden sich mit Heidelberg, Sankt Peter-Ording und Weimar auch hierzulande. Selbst einige unserer Millionenstädte müssen sich was die Optik angeht nicht verstecken. Man denke nur an München, aber auch an Hamburg. Im Zweifel fragt man einfach die Chinesen und Japaner, die die deutschen Perlen sogar besser zu kennen scheinen als mancher Einheimischer.

Interessant, und für Gekrängte vielleicht auch tröstlich, dass die Amerikaner ganz bescheiden waren, und keine ihrer eigenen Städte auf die vorderen Plätze gewählt haben. Ob das mit rechten Dingen zuging?

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