Kurz notiert
Kopenhagener Politessen werden zu Stadtführerinnen, Paris knackt eine Million Liebesschlösser, Neue Regeln auf Venedigs Kanälen
Kopenhagener Politessen werden zu Stadtführerinnen
Politessen haben weltweit keinen besonders guten Ruf, insbesondere natürlich bei Autofahrern. In Kopenhagen will man etwas gegen das negative Berufsbild unternehmen und so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Weil sich die Parkraumaufseherinnen ohnehin den ganzen Tag auf den Straßen der dänischen Hauptstadt aufhalten, könnte man sie doch gleich zu Ansprechpartnerinnen für Touristen machen.
Dank ihrer Ortskenntnis können sie wie kaum jemand anderes den richtigen Weg weisen. Und als Einwohner der Stadt haben sie gewiss auch den einen oder anderen Restauranttipp parat. Um auch alle anderen Fragen beantworten zu können, die Touristen häufig auf den Nägeln brennen, sollen zunächst elf Politessen speziell geschult werden. Sie werden an einem „Ask me!“-Abzeichen an ihrer Kleidung zu erkennen sein. Knöllchen müssen freilich auch die auskunftsfreudigen Politessen mit Nebenjob noch schreiben.
Paris knackt eine Million Liebesschlösser
Ausgerechnet in der Stadt der Liebe ist nun endgültig Schluss mit den romantischen Liebesschlössern. Nachdem Paris erfolglos versuchte Verliebte für Selfies statt Vorhängeschlösser zu begeistern, werden ab dem heutigen Monat eine Millionen Schlösser mit einem Gesamtgewicht von 45 Tonnen geknackt. Die Pont des Arts bleibt von heute an eine Woche gesperrt um die Brückengeländer mit den Liebesschlössern zu entfernen und zunächst durch Kunstwerke zu ersetzen. Im Herbst sollen dann durchsichtige Scheiben an der Fußgängerbrücke angebracht werden, die das erneute Befestigen von Schlössern verhindern.
Pariser Politiker fordern bereits seit längerem, dem höchstwahrscheinlich aus Florenz stammenden Brauch ein Ende zu setzen und die eisernen Liebesbeweise zu entfernen. Einige finden sie einfach nur hässlich und wollen nicht weiter mit ansehen, wie sie historische Bauwerke verschandeln und beschädigen. Andere machen sich Sorgen um die Sicherheit der Brücken, insbesondere nachdem im Juni 2014 ein Teil des Brückengeländers der Pont des Arts unter der Last der Schlösser zusammenbrach.
Neue Regeln auf Venedigs Kanälen
Venedigs beliebte Kanäle sind überfüllt. In der Vergangenheit kam es deswegen immer wieder zu Zwischenfällen, auch zu tödlichen. Insbesondere nach dem Tod eines Müncheners vor zwei Jahren wurden für die Wasserstraßen viele neue Sonderregeln erlassen. Zu viele, meinen Gondoliere. Ihre große Verärgerung über den Regelwust sorgte immerhin dafür, dass einige der Vorschriften wieder zurückgenommen wurden.
Der neue Regelkatalog, der nun endlich in Kraft getreten ist, besagt beispielsweise, dass die bei Touristen so beliebten Gondeln zu bestimmten Zeiten nur noch hintereinanderfahren dürfen. Sie müssen außerdem Nummernschilder tragen. Vorrang auf den Kanälen haben stets die Vaporetti (öffentliche Wassertaxis). Besondere Regeln gelten für die Fahrt unter der Rialtobrücke, wo sich keine Verkehrsmittel mehr, die länger als 3,5 Meter sind, kreuzen dürfen. Kleine und private Gefährte, wie zum Beispiel Kajaks und Kanus, wurden von den größeren Kanälen ganz verbannt.