Kurz notiert
Berlin baut kostenloses WLAN-Netz auf, Pariser Tourismus leidet unter Anschlägen, Rom verbietet falsche Legionäre
Berlin baut kostenloses WLAN-Netz auf
Nach langen Vorbereitungen soll es nun endlich soweit sein: Berlin bekommt ein kostenloses WLAN-Netz mit 650 Zugangspunkten. Anfang 2016 sollen die ersten Hotspots an öffentlichen Gebäuden in Betrieb gehen. Wer sich in das Funknetz einwählt, bekommt zunächst einige Sekunden Werbung zu sehen, über die sich das Netz finanzieren soll. Eine zeitliche Nutzungsbeschränkung soll es nicht geben.
Zu den geplanten Standorten zählen unter anderem das Brandenburger Tor, der Gendarmenmarkt, die Philharmonie und das Rote Rathaus. Die Konzentration auf touristische Schwerpunkte wird beispielsweise von Oppositionspolitikern kritisiert. Bis alle geplanten Zugangspunkte in Betrieb genommen sind wird es bis zum Sommer dauern.
Pariser Tourismus leidet unter Anschlägen
Nach den Terroranschlägen am 13. November 2015 muss Paris einen deutlichen Buchungsrückgang hinnehmen. In der Woche nach den Anschlägen fiel die Belegung der Hotels an einzelnen Tagen um bis zu 30 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Das liegt auch daran, dass viele Veranstaltungen abgesagt wurden. Bei Flügen lag die Stornierungsquote um rund 21 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit waren die Auswirkungen für den Pariser Tourismus weit gravierenden als nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im Januar.
Nach den Terroranschlägen vor zwei Wochen blieben auch Einkaufszentren, Gastronomiebetriebe und Sehenswürdigkeit zum Teil mehrere Tage geschlossen. Neben dem Eiffelturm und dem Louvre betraf dies beispielsweise auch das Disneyland. Entsprechend deutlich war der Touristenrückgang im Stadtbild zu sehen. Dort, wo sich sonst lange Schlangen bildeten, sah man kaum Besucher.
Rom verbietet falsche Legionäre
Vor dem Kolosseum und anderen historischen Sehenswürdigkeiten in Rom wimmelt es seit Jahren vor verkleideten Darstellern, die sich als Legionäre mit Touristen ablichten lassen. Für das zunächst als kostenlos angerissene Foto verlangen sie zwischen zehn und hundert Euro. Wer nicht zahlt wird übel bedroht und beschimpft, was die meisten verschüchtert und doch zum Zücken der Geldbörse bewegt.
Doch damit ist jetzt Schluss. Stadtpräfekt Francesco Paolo Tronca erließ eine Verordnung, die es verbietet, sich in „historischen Kleidungsstücken“ gegen Geld filmen oder fotografieren zu lassen. Wer dagegen verstößt muss mit einer Strafe von 400 Euro und der Beschlagnahmung des Kostüms rechnen. Die Männer trügen nicht zur Zierde der Stadt bei, heißt es. Außerdem seien sie ein Sicherheitsrisiko für die Besucher.
Ähnliche Verbote gab es in Rom schon früher, jedoch wurden sie nie wirklich durchgesetzt. Dass der neue Stadtpräfekt die Verordnung gerade jetzt mit Nachdruck einhalten will, liegt auch an dem Heiligen Jahr, das am 8. Dezember 2015 beginnt, und an der erhöhten Terrorgefahr. Tronca verbot zusätzlich die zahlreichen Fahrradrikschas, die für ihn mangels technischer Überprüfung ein zu hohes Unfallrisiko darstellen. Auch die fliegenden Ticketverkäufer, die entlang der Wartschlangen sofortigen Zutritt zu horrenden Preisen garantieren, müssen sich nun auf Strafen gefasst machen.