Konkurrenz für die Deutsche Bahn
Der Hamburg-Köln-Express ist gestartet
Nachdem der Starttermin häufig verschoben werden musste, war es heute endlich soweit. Der „Hamburg-Köln-Express“ (HKX) startete pünktlich um 6:35 Uhr von Hamburg-Altona nach Köln. Zwar hat die Deutsche Bahn (DB) schon viele regionale Mitbewerber im Nahverkehr, auf der Fernstrecke war die Route zwischen Leipzig und Rostock bisher jedoch die Ausnahme. Die Betreiber werben mit Fahrzeiten, so schnell wie der InterCity (IC) sowie günstigeren Preisen und besserem Service.
Zum Start kosten die Ticket der Bahnkonkurrenz zwischen 20 und 60 Euro für eine einfache Fahrt inkl. Sitzplatzreservierung. Damit ist der Hamburg-Köln-Express derzeit günstiger als eine Hin- und Rückfahrt zum Normalpreis der Deutschen Bahn, sogar unter Ausnutzung der Bahncard. Wie teuer das Ticket ist, hängt vom Buchungstag ab. Der Kampfpreis von 20 Euro ist allerdings nur ein Eröffnungsangebot, wie die HKX-Chefin bestätigte. Langfristig soll der Preis an die Nachfrage anpasst werden. Während der Einführungsphase ist der Zug am Freitagnachmittag teurer als am Dienstagmorgen. Später bekommt derjenige den günstigsten Preis, der zuerst bucht. Die Fahrkarten werden über das Internet und direkt im Zug verkauft. Bei der gleichzeitigen Buchung einer Rückfahrt erhält der Kunde auf diese zehn Prozent Rabatt.
Weil die Modernisierung der in Österreich gekauften Waggons noch nicht abgeschlossen ist, wird zunächst mit angemieteten Rheingoldwaggons aus den 1970er-Jahren gefahren. Der Komfort entspricht damit dem Erste-Klasse-Niveau dieser Zeit. Damals wie heute fährt der Zug bis zu 200 Kilometer pro Stunde. Auf Mobilfunkempfang, Steckdosen und WLAN muss in den renovierten Waggons aber verzichtet werden.
Der Hamburg-Köln-Express fährt über Osnabrück, Münster, Gelsenkirchen, Essen, Duisburg und Düsseldorf, hält aber nicht in Bremen. Der Zug fährt mindestens einmal am Tag von der Elbmetropole in die Domstadt und wieder zurück. Von Donnerstag bis Sonntag verkehren weitere Züge.
Hinter HKX stehen Investoren aus Deutschland, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika. Die DB reagiert auf die neue Konkurrenz gelassen. Man sei von den eigenen Leistungen überzeugt und begrüße es, wenn die Kunden auch auf der Fernstrecke die Möglichkeit zum Vergleich haben, so eine Sprecherin in Berlin.