Ihre Werkzeuge sind Digitalkamera und Taschenlampe, ihre Bühne ist die Nacht. Das Künstlerkollektiv Lichtfaktor aus Köln zeichnet mit der leuchtenden Taschenlampe immer wieder das gleiche Motiv in die Luft, während die Kamera langzeitbelichtete Fotos schießt. Das Licht steht im Fokus, der Maler verschwindet in der Dunkelheit der Nacht. Aus zahlreichen Einzelaufnahmen entsteht genau wie beim Zeichentrickfilm eine Videosequenz. Das Daumenkinoprinzip ist nicht nur planungsintensiv, sondern auch zeitaufwendig. Die Aufnahme einer einzigen Fotografie dauert durchschnittlich zwischen 15 und 30 Sekunden. Für eine Sekunde Film werden etwa zwölf Fotos benötigt.
Lichtfaktor hat das Prinzip der Lichtmalerei perfektioniert. Waren die Fotokünstler zu Beginn ihres Wirkens vorzugsweise in Metropolen unterwegs, haben sie sich inzwischen auch in die Natur gewagt. Mittlerweile produziert Lichtfaktor seine Lichtgraffitis nicht mehr nur für Filmfestivals, sondern auch für zahlreiche Werbekunden. In diesem Jahr erhielt die vielbeachtete Künstlergruppe den Deutschen Webvideopreis.
