In 80 Gärten um die Welt
Internationale Gartenschau Hamburg
Seit heute ist Hamburg um eine zeitlich befristete Attraktion reicher. Am Morgen eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck im Stadtteil Wilhelmsburg die Internationale Gartenschau (IGS). In Anlehnung an Jules Vernes berühmten Fantasieroman „In 80 Tagen um die Welt“ inszeniert die Gartenschau eine Reise durch 80 fantasievoll gestaltete Gärten. Der Besucher wandelt auf den Spuren von Phileas Fogg und Passepartout durch Teeplantagen und Tropenwald, durch Weltstädte wie Hongkong, London und New York. Jeder Garten stellt dabei ein anderes Reiseziel dar.
Auf der Weltreise durch die Klima-, Kultur- und Vegetationszonen dieser Erde bereist der Besucher insgesamt sieben Welten. So erzählt die „Welt der Häfen“ von Fernweh und Reisefieber, während die „Wasserwelten“ sowohl Wassermangel als auch Wasserüberfluss thematisieren. Die „Welt der Kontinente“ zeigt die Vielfalt der Vegetation, die „Welt der Kulturen“ zeigt die Vielfalt der Völker. Die „Welt der Bewegung“ lockt mit Feng Shui und Kletterhalle, die „Welt der Religionen“ mit Einkehr und Ruhe. Und die „Naturwelten“ schließlich gärtnern unter anderem auf dem Mars.
Um das rund 100 Hektar große Gelände auf Europas größter bewohnter Flussinsel herzurichten, mussten über 200 Gärtner in den vergangenen zwei frostfreien Wochen im Akkord buddeln, pflanzen und harken. Der lange Winter hat den Zeitplan ordentlich durcheinander gebracht. Dennoch gelang es den Verantwortlichen pünktlich ein aufregendes Gartenerlebnis zu präsentieren. In den 171 Tagen bis zum Ende der Gartenschau am 13. Oktober 2013 werden 2,5 Millionen Besucher erwartet.
Bei der Umsetzung des 70 Millionen Euro teuren Projekts haben die Verantwortlichen darauf geachtet, dass der bisher vernachlässigte Süden Hamburgs auch nach Ende der Internationalen Gartenschau von den Maßnahmen profitiert. So soll zum Beispiel der Skatepark erhalten werden. Dennoch gibt es auch viel Kritik. Naturschützer beispielsweise beanstanden, dass für die Gartenschau tausende Bäume gefällt wurden. Sozialverbände kritisieren die hohen Eintrittspreise, die sich insbesondere die zahlreichen sozial schwachen Bewohner von Wilhelmsburg kaum leisten können. Dabei war es gerade das multikulturelle Zusammenleben von über 100 Nationen, das zum Motto inspirierte.
kommentierte am 2. Mai 2013 um 12:32 Uhr Uhr
[…] Metropolen.de verweist u.a. auf den bleibenden Nutzen für den Stadtteil Wilhelmsburg (z.B. Skaterpark). Weist aber auch auf Kritiker hin, die beanstanden, dass für die Gartenschau tausende, gesunde Bäume gefällt wurden. […]