Ausblick
Metropolen des Jahres 2014
Wie bereits in den vergangenen Jahren will METROPOLEN.DE seinen Lesern Metropolen empfehlen, die im bevorstehenden Jahr ganz besonders einen Besuch lohnen. Sei es, weil dort Veranstaltungen locken oder sie einfach nur im Trend liegen.
Kapstadt
Kapstadt gehört seitjeher zu den beliebtesten Reisezielen in Südafrika. Das namensgebende Kap der Guten Hoffnung, der Tafelberg und die Victoria & Alfred Waterfront locken jedes Jahr zu Recht Millionen Touristen. Wo sonst findet man sonst atemberaubende Natur gepaart mit dem Flair einer Millionenmetropole?
Im Jahr 2014 gibt es noch einen weiteren Grund Kapstadt zu besuchen. Als „World Design Capital“ werden Städte ausgezeichnet, die Architektur und Gestaltung nutzen, um das kulturelle, soziale und wirtschaftliche Leben zu verbessern. Unter dem Motto „Live Design. Transform Life.“ soll Kapstadt als Welthauptstadt des Designs in diesem Jahr eine Brücke schlagen zwischen Armen und Reichen, zwischen Schwarzen und Weißen. Hunderte Aktionen, Ausstellungen, Kongresse, Vorträge und Workshops sollen zeigen, wie man urbane Probleme lösen und das Leben in der Stadt verbessern kann.
Kopenhagen
Kopenhagen zählt zu den lässigsten Metropolen Europas. Gerade im Sommer, wenn es anderswo unerträglich warm ist, kann man es in der dänischen Hauptstadt besonders gut aushalten. Bei angenehmen Temperaturen findet sich für jeden Reisetypen die perfekte Aktivität. Man kann sich mit dem Boot oder dem Fahrrad körperlich ertüchtigen, den Gaumen in den international bekannten Gourmetrestaurants schulen oder das vielfältige Kultur- und Kunstangebot studieren.
Wer Fan vom Eurovision Song Contest ist, der sollte bereits Mitte Mai nach Kopenhagen reisen. Dann nämlich ist die skandinavische Stadt Austragungsort des europäischen Musikwettbewerbs. Wenn sich vom 6. bis zum 10. Mai 2014 Europas Nationen musikalisch messen, werden Millionen Menschen nach Dänemark blicken. Für Kopenhagen die Gelegenheit, sich im rechten Licht zu präsentieren und neue Touristen anzulocken.
Riga
Seit 2004 ist Riga Mitglied der Europäischen Union. Genau zehn Jahre später ist Riga nun Kulturhauptstadt Europas. 365 Tage lang verspricht die lettische Hauptstadt eine Kulturveranstaltung nach der anderen. Das Motto des Festjahres lautet „Force Majeure“ (dt. Höhere Gewalt). Gut 200 Projekte, von der Ausstellung bis zum Konzert, stehen auf der Agenda. Vor allem die Musik wird eine große Rolle spielen. Offiziell eröffnet wird das Kulturhauptstadtjahr vom 17. bis 19. Januar 2014. Höhepunkt der dreitägigen Auftaktveranstaltung ist eine Menschenkette von der alten zur neuen Bibliothek. Sie soll an den Baltischen Weg von 1989 erinnern.
Riga möchte dieses Jahr dazu nutzen, die besondere Rolle der lettischen Kultur in Europa zu verdeutlichen und die touristische Entwicklung zu befördern. Letztlich soll das den internationalen Einfluss der Stadt erhöhen. Insbesondere im Sommer erwartet die mit rund 700.000 Einwohnern größte Stadt des Baltikums deutlich mehr Besucher als üblich. Reisende, die die Metropole zu dieser Zeit besuchen möchten, sollten sich rechtzeitig nach einer Unterkunft umsehen.
Venedig
Dürfen ausschließlich positive Beweggründe dazu führen, eine Stadt in den erlauchten Kreis der „Metropolen des Jahres“ aufzunehmen? Diese Frage stellten wir uns redaktionsintern, als es um die Auswahl der Metropolen ging. Der Grund: Venedig. Viel konnte man 2013 über die Lagunenstadt lesen. Selten positives. Galt Venedig bis vor kurzem noch als malerisch und romantisch, so machen jetzt vor allem Abgase und Überschwemmungen Schlagzeilen. Schuld sind die riesigen Kreuzfahrtschiffe, von denen sich gleich mehrere Tag für Tag durch den Canale della Giudecca in den Hafen Venedigs schieben.
Während der Einlauf in Venedig für viele Kreuzfahrer der Höhepunkt ihrer Schiffsreise ist, sind die gigantischen Pötte für Anwohner der reinste Horror. Venedigs Lagunen bekommen den Gigantismus der Kreuzfahrtbranche voll zu spüren. Täglich fahren bis zu neun Schiffe in die Stadt, jedes von ihnen muss auf seiner Tour am nur 300 Meter entfernten Markusplatz vorbei. Nun will die Metropole die Zahl der täglichen Kreuzfahrtschiffe reduzieren und spricht 2014 erste Verbote für besonders große Schiffe aus. Was die Stadt und ihren Ruf schützen soll, lässt die Wirtschaft bangen. Immerhin lassen jährlich mehrere Millionen Kreuzfahrer auch mehrere Millionen Euro in den Kassen hiesiger Händler. 2014 wird sich entscheiden, ob Venedig den Spagat zwischen Kommerzialisierung und Stadterhalt schafft.