Buchrezension
Hotels zum Staunen
Hotels können schnöde Behausungen für die Nacht sein oder sie sind so extravagant, dass sie selbst als Reiseziel fungieren. Letztgenannte Unterkünfte sind Gegenstand des im DuMont Reiseverlag erschienenen Bildbandes „Hotels zum Staunen*„. Mit wenigen Worten aber umso aussagekräftigeren Fotografien stellt die Französin Diane Routex insgesamt 65 außergewöhnliche Hotels vor. Sie zeichnen sich aus durch ihre gewagte Architektur, ihre luxuriöse Ausstattung, ihren besonderen Charme oder ihren ungewöhnlichen Standort. Alle Hotels in diesem Buch aber haben eins gemein: Sie versprechen weit mehr als nur ein Bett für eine Nacht.
Da ist zum Beispiel das „Longitude 131°“ in der australischen Wüste, das einen einmaligen Blick auf den Uluru biete. Für die Gäste stehen 15 Luxuszelte zur Verfügung, die nur im ersten Moment etwas mit Camping zu tun haben. Das „Hotel Kakslauttanen“ in Finnland bietet seinen Besuchern die Wahl zwischen Glas- und authentischen Schneeiglus. Andere in dem „Coffee Table Book“ vorgestellten Hotels setzten ihre Zimmer in Baumwipfel, in Höhlen oder schlicht auf Pfähle, Pfeiler und Stelzen. Viele der porträtierten Häuser versprechen ein intensives Naturerlebnis – ob auf verlassenen Bergen, im ewigen Eis oder an einsamen Stränden.
Neben echten Hotelperlen kommen auch weltbekannte Hotels wie das protzige „Burj Al Arab“ in Dubai, das traumhafte „Four Seasons Resort Bora Bora“ und das einzigartige „Icehotel“ in Schweden vor. Die beiden deutschen Hotels, die in dem Bildband vorgestellt werden, kommen aus Berlin. Das „nhow Berlin“ ist da erste Musikhotel Europas, das sogar zwei eigene Tonstudios zu bieten hat. Doch nicht nur Musiker fühlen sich hier wohl, das durchgestylte Gästehaus ist auch Treffpunkt der internationalen Kunstszene. Kunstvoll kommt auch die „Propeller Island City Lodge“ daher. Keins der 30 Zimmer gleicht dem anderen. Alle jedoch sind mehr als exzentrisch. So zum Beispiel das „Upside Down“, in dem die Schwerkraft umzukehren scheint. Möbel hängen an der Decke, die Betten und Sitzgelegenheiten sind unter Klappen im Fußboden eingelassen. Dann vielleicht doch die Gefängnis- oder gleich Gummizelle? An bizarrer Auswahl mangelt es dem Gesamtkunstwerk jedenfalls nicht.
Ob in Metropolen oder im einsamen Dschungel – die 140 großformatigen Bilder, die sich jeweils über zwei Seiten erstrecken, zeigen kühne Architektur und paradiesische Oasen der Ruhe. Eine Superlative jagt die nächste. Die Reaktionen reichen von verliebten Blicken bis zu ungläubigem Kopfschütteln. Der Bildband lädt ein zum Schmökern und zum Träumen. Doch Vorsicht! So viel Extravaganz hat seinen Preis. Kein Domizil ist für unter 100 Euro pro Nacht zu haben, vierstellige Zimmerpreise hingegen sind leicht zu finden.
von Diane Routex
DuMont Reiseverlag
ISBN: 978-3-7701-8934-2
ca. 200 Seiten, 29,99 EUR (versandkostenfrei bestellen*)