Stauanalyse in europäischen Metropolen
Warschau und Hamburg sind Spitzenreiter
Täglichen quälen sich motorisierte Blechmassen durch die engen Straßenschluchten der Großstädte. Der niederländische Navigationsspezialist „TomTom“ hat nun anhand der anonymen Bewegungsprofile seiner Kunden ermittelt, welche Städte die staugeplagtesten sind. Insgesamt wurden für den Staureport die Daten von 31 europäischen Metropolen ausgewertet. Die mit dem Einverständnis der Nutzer erhobenen Daten sollen dabei helfen, zukünftig bereits vor Fahrtantritt Staus hervorzusagen.
Im europaweiten Durchschnitt dauert eine Fahrt durch die Innenstadt wegen der Staus tagsüber 24 Prozent länger als während der fast staufreien Nacht. Die polnische Hauptstadt Warschau ist Spitzenreiter unter den Staumetropolen. Hier dauert eine Tagesfahrt durchschnittlich 42 Prozent länger als zur staufreieren Referenzzeit. Während der morgendlichen Hauptverkehrszeit sind die Warschauer sogar 89 Prozent länger unterwegs.
Wenig schneller geht es in Marseille voran. Die französische Hafenstadt belegt mit 41 Prozent den zweiten Platz im europäischen Stauranking. Die folgenden Plätze gehen an Rom (34 Prozent), Brüssel (34 Prozent), Paris (32 Prozent), Dublin (30 Prozent), Bradford und Leeds (28 Prozent), London (27 Prozent) sowie Stockholm (27 Prozent).
Platz zehn der Statistik belegt Hamburg. In der deutschen Stauhochburg dauert eine Autofahrt am Tag durchschnittlich 27 Prozent länger als in der dunklen Tageshälfte. Auch in Berlin und Köln müssen Autofahrer geduldig sein. Hier beträgt die Zeitdifferenz zwischen Tages- und Nachtfahrten jeweils 26 Prozent, in München sind es 23 Prozent.
Im Berufsverkehr wendet sich das Blatt. Pendler müssen morgens in Berlin 42 Prozent mehr Zeit einplanen, in Köln sind es sogar 54 Prozent. Im Feierabendverkehr dauern Fahrten zwischen 36 Prozent (München) und 47 Prozent (Köln) länger als auf freien Straßen.
Das in Hamburg über den gesamten Tag verteilt mehr Straßenverkehr herrscht als zum Beispiel in Köln, obwohl hier die Spitzenwerte am Morgen und Abend viel höher sind, liegt an der Gesamtauslastung der Infrastruktur. In Köln werden die Staus durch viele Berufspendler versursacht, die morgens in die Stadt rein und abends wieder raus fahren. Zwischen diesen Spitzen ist das Verkehrsaufkommen vergleichsweise gering.
Die geringsten Verzögerungen gibt es der Studie zufolge in Bern. In der schweizer Bundesstadt dauert die Tagesfahrt im Schnitt nur acht Prozent länger als nachts. Vergleichsweise zügig geht es auch in Valencia (14 Prozent), Amsterdam und im östlichen Ruhrgebiet (jeweils 15 Prozent) voran.