Übernachten auf Städtereisen
5 Alternativen zum Hotelzimmer
Das Gros der Reisenden nächtigt in Hotels, professionellen Beherbergungsbetrieben also. Anhand der Hotelstern weiß man in etwa, was man von der Unterkunft erwarten darf und welchen Service man geboten bekommt. Man kann den Zimmerservice rufen, wenn man Hunger hat, oder an die Bar, wenn man den Abend stimmungsvoll ausklingen lassen möchte. Am nächsten Morgen sorgte eine gute und beinahe unsichtbare Fee für Ordnung und Sauberkeit. Komfortabel, aber auch ein wenig langweilig und unpersönlich. Und manchmal sogar ziemlich teuer. Dabei gibt es jede Menge Alternativen zum Hotel, die deutlich mehr Charme haben.
1. Bei Einheimischen auf der Couch
Zugegeben, Couchsurfing ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber dafür jedes Mal aufs Neue ein kleines Abenteuer. Das Prinzip ist einfach: Reislustige Mitmenschen aus der ganzen Welt stellen ihre Couch oder das Gästebett anderen Reisenden unentgeltlich zur Verfügung. Wer selbst eine Schlafgelegenheit anbietet, der darf auch bei anderen Couchsurfern übernachten. Organisiert wird alles über ein Internetportal, das mittlerweile mehr als zehn Millionen Mitglieder zählt.
Hinter Couchsurfing steht kein Profitgedanke. Stattdessen wollen beide Seiten andere Menschen und andere Lebensweisen kennenlernen. An einem fremden Ort bei Einheimische zu Gast zu sein macht Reisen ganz anders erfahrbar. Gast und Gastgeber verbindet mehr als eine Zweckbeziehung. Manche Gastgeber zeigen ihren Gästen die Stadt oder geben ihnen zumindest Tipps. Man geht abends zusammen feiern oder frühstückt am Morgen gemeinsam. Vor allem aber tauscht man sich aus. Über das Leben am Urlaubsort und die verschiedenen Reiseerfahrungen.
2. Private Unterkünfte
Wem ein Sofa nicht reicht oder zu persönlich ist, der findet auf Plattformen wie 9flats, Airbnb und Wimdu ganze Zimmer oder Wohnungen, die häufig von Privatperson vermietet werden. Wer ein ungenutztes Gästezimmer oder eine Zweitwohnung hat, der kann sie auf diese Weise zu Geld machen. Das Angebot ist mittlerweile weltweit so reichhaltig, das jeder findet, was er sucht. Manche wollen mit einem Bett bei Privatleuten einfach nur Geld sparen, andere wünschen sich mehr Platz und Privatsphäre, wieder andere suchen den Kontakt zu Locals.
So vielfältig das Angebot, so verschiedenen sind auch die Motive der privaten Vermieter. Manch einer will sich nur etwas hinzuverdienen, anderen stellen ihren Wohnraum aus Überzeugung zur Verfügung und haben Freude daran neue Menschen kennenzulernen. Mittlerweile ist der Sektor der Privatunterkünfte aber so sehr professionalisiert, dass der Spirit, wie ihn Couchsurfing noch versprüht, fast vollständig abhandengekommen ist. Viele der Wohnungen sind zudem oft teurer als ein Hotelzimmer.
3. Möblierte Apartments
Möblierte Apartments garantieren die Professionalität von Hotels, bieten aber trotzdem mehr Platz und Privatsphäre. Vor allem Reisende, die länger an einem Ort bleiben, schätzen die Ausstattung und Großzügigkeit. In den Apartments kann man sich wohnlich einrichten und muss nicht aus dem Koffer leben. Es gibt einen Wohnbereich, in dem man sich aufhalten und Gäste empfangen kann und eine Küche, in der man selbst kochen darf.
Apartments gibt es in verschiedenen Größen und Ausstattungen und damit auch für fast jeden Geldbeutel. Auch finanziell kann sich ein Apartment lohnen. Wer ohnehin ein paar Ansprüche hat, der fährt damit meist besser. Über einen längeren Zeitraum können sich Hotelkosten, die auf einen Tag heruntergerechnet noch einigermaßen vertretbar aussehen, ganz schön summieren.
Wer in einem „eigenen“ Apartment wohnt, bei dem wird sich mit der Zeit außerdem ein ganz anderes Lebensgefühl einstellen. Man wird Teil der Stadt und fühlt sich weniger als Gast, sondern immer mehr als Bewohner.
4. Ab aufs Wasser
Die meisten Metropolen dieser Welt liegen am Wasser. Das muss nicht gleich ein Ozean sein. Häufig sind es auch bekannte Flüsse oder große Seen. Vielfach trägt das Wasser signifikant zum Charakter einer Stadt bei. Köln ohne Rhein? Unvollständig. Sydney ohne Surfer? Unvorstellbar. Venedig ohne Kanäle? Unmöglich.
Wo Wasser ist, da gibt es auch Boote und Schiffe. Viele davon dienen nicht mehr dem Fahrvergnügen, sondern bleiben ständig an ihrem Ankerplatz. Einige wurde zu Cafés oder Restaurants umfunktioniert, andere empfangen Schlafgäste. Schwimmende Hotels sind ein besonderes Erlebnis, weil man sich in seiner Koje wie auf einer Kreuzfahrt fühlt und am nächsten Morgen dennoch die vertraute Umgebung vorfindet.
Es gibt Schiffe, die tatsächlich wie Hotels betrieben werden, aber natürlich auch intimere Übernachtungsmöglichkeiten. Enorm populär sind beispielsweise die Hausboote in Amsterdam. Authentischer lässt es sich in der niederländischen Hauptstadt kaum nächtigen.
5. Auf engstem Raum
Der Flug geht um vier Uhr morgens, eigentlich ist das Geld für ein Hotelzimmer verschenkt. Oder man trifft nur einen Geschäftspartner am Flughafen und will sich vor der Weiterreise ausruhen. Für diese Gelegenheiten gibt es an immer mehr Flughäfen sogenannte Kapselhotels. Auf bis zu zehn Quadratmetern findet man dann aber doch häufig mehr als nur ein Bett. Neben einem Minibad werden meistern ein Fernseher, ein ausziehbarer Schreibtisch, freier Internetzugang und manchmal sogar Zimmerservice geboten. Konzipiert sind die Kapseln dennoch nur für den Kurzaufenthalt zwischen zwei Flügen. Abgerechnet werden die fensterlosen Schafkabinen deshalb auch auf Stundenbasis.