Frühbucher und Flexible sparen am meisten
8 Tipps für günstige Flugtickets
Flugpreise scheinen eins der letzten Mysterien unseres Planeten zu sein. Mehrmals täglich, ja fast minütlich, ändern sich die Preise für Flugtickets. Verantwortlich dafür sind komplexe Rechenoperationen, die von leistungsstarken Computern durchgeführt werden. Dahinter steht ein Algorithmus, der noch geheimnisvoller ist als der von Google. Und weil das System so undurchsichtig ist, jeder aber nach dem günstigsten Flugpreis strebt, kursieren unter Fluggästen die seltsamsten Theorien, wie man an das günstigste Ticket kommt. Die meisten davon sind haltlos. Wir haben acht Tipps zusammengefasst, wie Sie günstige Flugtickets ergattern.
1. Frühzeitig buchen
Fluggesellschaften sind darauf angewiesen, ihre Sitzplätze zu verkaufen. Nur ein besetzter Platz bringt Geld. Anders als produzierte Güter kann man Flugplätze nicht zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten. Die sich aus dem täglichen Flugplan ergebende Passagierkapazität steht fest und muss ausgelastet werden. Deshalb ist es den Fluggesellschaften an frühzeitigen Buchungen gelegen. Wer zeitig bucht wird mit einem günstigen Ticketpreis belohnt.
Grundsätzlich gilt die Faustformel: Je früher, desto günstiger. Flüge innerhalb von Deutschland und Europa sollten Sie spätestens zehn Wochen vor Reiseantritt buchen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tickets meist 50 Prozent (innerhalb von Deutschland) bzw. 40 Prozent (innerhalb von Europa) günstiger als am Abflugtag. Drei Wochen vor dem Start sind die Flüge immerhin noch um 40 Prozent (Deutschland) bzw. 30 Prozent (Europa) günstiger. Danach verteuern sich die Tickets unaufhaltsam.
Bei Interkontinentalflügen hängt der Vorbuchungszeitraum oft vom Zielort ab. Um bei Flügen in oder aus den Vereinigten Staaten von Amerika 20 Prozent gegenüber dem Endpreis am Reisetag zu sparen, sollten Sie mindestens acht Wochen im Voraus buchen.
Last-Minute-Schnäppchen gibt es kaum. Oft finden sich noch Passagiere, die kurzfristig einen Flug bestreiten müssen und bereit sind für die bereitstehenden Restplätze gut zu bezahlen. Sind Flüge deutlich unterbucht, dann setzen viele Fluggesellschaften kleinere und somit günstigere Flugzeuge ein. Sogenannte Last-Minute-Tickets sind in der Regel reine Erfindungen der Marketingabteilungen.
2. Flexibel sein
Wer flexibel ist, der kann deutlich sparen. Schließlich sind flexible Fluggäste nicht auf eine bestimmte Flugverbindung angewiesen und müssen demzufolge auch nicht jeden Preis akzeptieren. Nicht selten kommt es vor, dass der Flug wenige Stunden später um die Hälfte günstiger ist. Mitunter kann es sich spürbar lohnen, einen Tag früher als geplant anzureisen und sich mit der Ersparnis einen schönen Urlaubstag zu machen.
Noch mehr Potential können auch örtlich flexible Flugreisende ausschöpfen. Die unterschiedlichen Gebühren der Flughäfen sowie die Flugsteuern der Staaten sind fester Bestandteil eines jeden Flugpreises. Je größer der Flughafen, desto höher die Gebühren. Ein wenige Kilometer weiter entfernter Flughafen bedeutet zwar vielleicht eine längere An- und Abreise sowie höhere An- und Abreisekosten, doch zuweilen auch erhebliche Einsparungen. Beim Vergleich sollten auch naheliegende Flughäfen im Ausland berücksichtigt werden.
3. Abflug- und Ankunftstag beachten
Aktuelle Studien haben ergeben, dass der günstigste Tag für den Reisebeginn der Freitag ist. Vor allem mit Flügen am frühen und späten Abend lässt sich an diesem Tag sparen. Die Statistik besagt, dass für den Rückflug innerhalb Deutschlands der Montag am günstigsten ist. Aus dem Ausland kommend wählen Sie am besten den Sonntag.
4. Zeitraum zwischen Hin- und Rückflug beachten
Ein Kriterium zur Flugpreisbildung ist der zeitliche Abstand zwischen Hin- und Rückflug. Im Inland fliegen Sie mit einem Abstand von drei bis sechs Tagen am günstigsten. In Europa sollten die Flüge zwei bis fünf Tage und nach Übersee drei bis zehn Tage auseinanderliegen.
Manchmal lohnt es sich statt einer Rundreise mit Hin- und Rückflug zwei getrennte Einwegflüge zu buchen. Bei One-Way-Flügen kann durch die geschickte Kombination von verschiedenen An- und Abflughäfen möglicherweise verstecktes Sparpotential enthüllt werden. Auch die Aufsplittung auf verschiedene Fluglinien kann sich lohnen.
5. Hauptreisetage meiden
Auch wenn Sie weniger flexibel sind sollten Sie sich vor der Reisebuchung über die Hauptreisetage am Abreise- und Ankunftsort informieren. Der Beginn und das Ende von Schulferien sind für preisbewusste Fluggäste genauso ungünstig wie Feiertage, Großveranstaltungen und Messetermine. Steigt die Nachfrage nach Flugplätzen, steigt auch der Flugpreis.
6. Nebenkosten einkalkulieren
Nicht mehr nur die sogenannten Billigflieger reduzieren ihre Inklusivleistungen, auch immer mehr etablierte Fluggesellschaften bieten früher eingepreiste Leistungen nur noch gegen Gebühren an. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um den Imbiss auf Kurzstreckenflügen. Die Gepäckbeförderung hat sich zur beliebten Extraleistung entwickelt und lässt so manchen zunächst preiswert erscheinenden Ticketpreis in die Höhe schnellen.
Zu den Nebenkosten zählen aber auch die Reisekosten zum und vom Flughafen. War der Zug zum Flug früher oft bereits im Flugpreis enthalten, findet man solche Angebote heute gar nicht mehr. Wer mit dem Auto anreist sollte auch die oft horrenden Parkgebühren an Flughäfen nicht vergessen. Hier lässt sich vor allem mit alternativen Parkplatzangeboten von privaten Anbietern sparen.
7. Preise vergleichen
Wie fast überall gilt es auch bei Flugangeboten die Preise zu vergleichen. Wer glaubt, bei der Fluglinie selbst müsste es doch am günstigsten sein, der irrt. Oft bieten unabhängige Buchungsportale die besseren Preise. Aufgrund der laufenden Preisanpassungen sollten Sie mehrmals am Tag zu unterschiedlichen Zeiten nach Ihrem Flug suchen. Beim Preisvergleich helfen spezielle Flugsuchmaschinen, welche jedoch zum Teil Extragebühren zum Beispiel für die Kreditkartenzahlung erheben.
Wer es vermeiden möchte, viel Zeit in den Preisvergleich zu investieren, der kann auch das gute alte Reisebüro aufsuchen. Diese können bestimmte Flüge oft zu günstigen Konditionen einkaufen. Um auch hier nicht zu teuer zu buchen, sollten Sie sich aber auch vor einem Reisebürobesuch im Internet zumindest kurz einen Überblick über das übliche Preisniveau verschaffen.
8. Schnäppchen zügig buchen
Haben Sie sich ein Bild von der Marktlage gemacht und erhalten ein günstiges Angebot, dann sollten Sie nicht zu lange zögern. Weil die Preise anhand unzähliger Einflussfaktoren ständig neu berechnet werden, kann der Flugpreis schon Minuten später ganz anders ausfallen.