Langstreckenflüge überstehen
5 elementare Tipps für viele Stunden im Flugzeug
Enge Sitze, kaum Beinfreiheit, trockene Luft durch Dauerklimatisierung – Langstreckenflüge sind kein Spaß. Zumindest nicht, wenn man in der Economy Class sitzt. Während Fliegen immer günstiger wurde, schrumpfte allerdings auch der Komfort in der Holzklasse. Zwölf Stunden können da zur reinsten Qual werden, manchen sogar krank machen. Doch wer den Kontinent verlassen will muss die Strapazen in Kauf nehmen. Mit den folgenden Tipps wird’s erträglicher.
1. Kleidung
Schon vor Antritt des Flugs sollten Flugpassagiere überlegen, was sie an Bord anziehen wollen. Wer stundenlang im Flugzeugsitz gefangen ist braucht bequeme Kleidung. Schließlich will man auch ein wenig schlafen. Zu enge Kleidung schränkt die Bewegungsfreiheit ein.
Bedenken Sie, dass im Flugzeug ununterbrochen die Klimaanlage läuft. Dadurch kann es in leichter Kleidung schnell kühl werden. Sie sollten deshalb zu Kleidungsstücken greifen, die ihre Arme und Beine bedecken. Auch wenn es in noch so warme Gefilde geht. Nutzen Sie außerdem die Decken, die auf Langstreckenflügen oft verteilt werden.
2. Bewegung
Auf Langstreckenflügen ist man stundenlang an seinen Sitz gefesselt. Das ist nicht nur lästig, sondern auch gesundheitlich bedenklich. Wenn man längere Zeit sitzt, verlangsamt sich der Blutfluss. Im Knie und in der Leiste staut sich das Blut und fließt schlechter zurück zum Herzen. Vor allem im Flugzeug, wo der Luftdruck gering ist. So steigt die Gefahr, dass das Blut gerinnt. Was bei einer Verletzung zwecks Wundheilung gewollt ist, kann in den Venen zu einem Blutpfropfen führen. Löst sich dieser Thrombus gelangt er über den Blutkreislauf in die Lunge. Das eingeschwemmte Blutgerinnsel verursacht eine Lungenembolie.
Erste Anzeichen für eine Thrombose sind schwere Beine. Das beste Mittel um sie zu verhindern ist Bewegung. Nun ist das in den schmalen Gängen eines Flugzeugs gar nicht so einfach, schließlich will jeder mal raus aus seinen Sitz und das Bordpersonal muss auch noch seine Arbeit tun. Trotzdem sollte man so oft es geht ein paar Schritte gehen. Am besten wenn ein Großteil der Passagiere schläft. An den Flugzeugtüren kann man auch mal ein paar Minuten stehen bleiben.
Menschen mit erhöhten Thromboserisiko (unter anderem über 60-Jährige, Frauen, Raucher und Übergewichtige) sollte vor dem Flug ihren Arzt konsultieren und sich eventuell einen Gerinnungshemmer verschreiben lassen. Thrombosestrümpfe* sind ebenfalls ein Mittel der Prävention. Zusätzlich sollte jeder auf seinem Sitz ein paar isometrische Übungen machen. Dazu werden die Muskeln mehrfach hintereinander angespannt und wieder entspannt. Es hilf auch, zwischendurch die Waden kräftig zu massieren.
3. Schlafen
Tja, dass mit dem Schlafen ist so eine Sache. Manche haben ihr Handgepäck noch nicht verstaut, da schlummern sie schon friedlich in ihrem Sitz. Andere würden gern, können aber einfach nicht. Wer sich mit dem Schlafen im Flugzeug schwer tut, der kann es mal mit Nackenkissen*, Schlafbrille* und Ohrenstöpseln* versuchen. Gegen den Umgebungslärm kann auch Entspannungsmusik über Kopfhörer helfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann nach Absprache mit seinem Arzt zum Hormon Melatonin greifen.
Schlafen kann die langweilige Zeit an Bord verkürzen. Wer ausgeruht am Urlaubsort ankommt, hat zudem mehr von seinem Ziel. Andererseits kann falscher Schlaf zu falscher Zeit den Jetlag verschlimmern. Die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus lässt sich vermeiden, indem man sich schon während des Flugs an die Zeitzone des Reiseziels anpasst. Kommen Sie vormittags an, dann lohnt sich ein Nickerchen im Flugzeug. Ist es bei Ihrer Ankunft spät abends, sollten sie versuchen lieber wach zu bleiben.
4. Trinken
Wenn man sowieso schon zum Nichtstun verdammt ist, dann kann man es sich ja wenigstens gut gehen lassen. Ein Bier nach dem Start, ein Gläschen Wein zum Essen und ein Schnäpschen, das die Verdauung anregt. Das Angebot mancher Fluggesellschaft ist verlockend. Doch auf Langestreckenflügen verzichten Sie besser auf Alkohol. Der trocknet nämlich Ihren Körper zusätzlich aus.
Stattdessen sollte man viel Wasser trinken. Die Klimaanlage an Bord sorgt für trockene Luft. Durch regelmäßiges Trinken werden die Schleimheute angefeuchtet. Während eines langen Flugs gibt es immer wieder Getränkerunde. Während der Nacht wird das Licht im Flugzeug gedimmt um den Gästen das Schlafen zu erleichtern. Dann wird auch der Service reduziert. Wer Durst hat bekommt aber auch jederzeit etwas in der Bordküche.
Beim Start und bei der Landung helfen kleine Schlucke beim Druckausgleich. Und viel zu trinken hat noch einen Vorteil: Man muss öfter auf Toilette und bewegt sich zwangsläufig mehr.
5. Unterhaltung
Nichts ist schlimmer, als wenn sich der Flug vor Langeweile in die Länge zieht. Zwar bieten viele Airlines ein Unterhaltungssystem, das Programm ist aber nicht jedermanns Sache. Besser man stellt sich schon zu Hause sein eigenes Unterhaltungsprogramm zusammen und nutzt die lange Flugzeit für Bücher, Filme und Musik die man schon immer mal konsumieren wollte.
Wer nicht mehrere dicke Wälzer mitnehmen möchte greift zum E-Book-Reader. Eigene Filme kann man auf dem Laptop oder dem noch kompakteren Tablet anschauen. Für letzteren sollte man sich unbedingt einen Ständer mitbringen. Auch Zeitschriften lassen sich auf dem Tablet gut lesen. Zudem können Smartphones und Tablets Audiodateien abspielen, so dass man sich über die Geräte auch Hörbücher, Musik und Podcasts anhören kann.