Kurz notiert
Fangnetze an Golden Gate Bridge, Hagia Sophia soll wieder Moschee werden, Paris erhebt Tourismusabgabe
Fangnetze an Golden Gate Bridge
Alle zwei Wochen stürzt jemand von der Golden Gate Bridge in San Francisco in den Tod. Etliche weitere werden vom Suizid abgehalten. Die meistbesuchte und meistfotografierte Hängebrücke der Welt ist nicht nur ein Magnet für Touristen, sondern auch für Selbstmörder. 1.500 von ihnen starben hier bereits. Kaum einer, der sich in die Tiefe stürzt, überlegt die starken Strömungen in der Bucht von San Francisco.
Bereit seit den 1950er-Jahren wird über Fangnetze diskutiert, die suizidgefährdete Personen vom lebensgefährlichen Sprung abhalten sollen. Am vergangenen Freitag schließlich hat der Brückenrat der Schutzvorrichtungen zugestimmt. In den kommenden drei Jahren werden für 76 Millionen US-Dollar Fangnetze angebracht. Die Netze sollen rund sechs Meter unterhalb der Golden Gate Bridge hängen und beiderseitig etwa sechs Meter herausragen. Die Fangnetze werden die gleiche Farbe haben wie die Brücke selbst und sollen die Aussicht von ihr nicht beeinträchtigen.
Hagia Sophia soll wieder Moschee werden
Geht es nach konservativen Muslimen und nationalistischen Politikern soll die Hagia Sophia wieder zur Moschee werden. Das Wahrzeichen von Istanbul war 916 Jahre lang christliche Kirche, die größte der Welt im byzantinischen Imperium. Danach diente sie 482 Jahre lang als Moschee im Osmanischen Reich. 1935 wurde sie von Mustafa Kemal Atatürk zu einem Museum erklärt.
Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte Ali Ugur Bulut, Chef der Anatolischen Jugendvereinigung, die nach eigenen Angaben mit etwa einer halben Million Mitgliedern die größte Jugendorganisation der Türkei ist, dass die Hagia Sophia „als Museum ihres Geistes, ihrer Seele beraubt ist“. Ziel der Organisation ist es, an das Erbe und die Traditionen des Osmanischen Reichs zu erinnern. Deshalb ist sie Vorkämpferin für eine Rückumwandlung in eine Moschee. Bulut verspricht: „Niemand muss Sorge haben, die Hagia Sophia nicht mehr betreten zu dürfen, wenn sie wieder eine Moschee ist. Sie stünde auch als Moschee allen Menschen offen.“
Paris erhebt Tourismusabgabe
Reisen nach Paris werden in Zukunft teurer. Die Metropole an der Seine erhebt ab dem 1. September 2014 eine Tourismusabgabe in Höhe von zwei Euro pro Übernachtung. Das hat die Pariser Nationalversammlung am vergangenen Donnerstag beschlossen. Campingplätze sind von der Steuer ausgenommen. Im Laufe des weiteren parlamentarischen Verfahrens könnte es zu weiteren Ausnahmen kommen, zum Beispiel für Jugendherbergen. Mit den Einnahmen von geschätzt 140 Millionen Euro pro Jahr soll der öffentliche Personennahverkehr der französischen Hauptstadt ausgebaut werden.