Schnitzeljagd in San Francisco
Unbekannter twittert Geldverstecke
In San Francisco ist Goldgräberstimmung ausgebrochen. Seit wenigen Tagen twittert ein Unbekannter über das Profil @HiddenCash Hinweise zu Geldverstecken. Kaum das die nächste Schnitzeljagd angekündigt wurde, machen sich mit dem Smartphone bewaffnete Schatzsucher auf den Weg. Wer Ortskenntnis besitzt, schnell ist und das nötige Quäntchen Glück mitbringt, findet als erster den unscheinbaren, weißen Umschlag.
Beschriftet sind die Geldkuverts neben dem Namen des Twitterprofils auch mit der Bitte dem Profil zu folgen und ein Foto von dem Fund zu twittern. Reich wird bei der Schnitzeljagd 2.0 übrigens niemand. Der Inhalt beläuft sich in der Regel auf 100 US-Dollar. Vielmehr scheint der Spaß im Vordergrund zu stehen, wenn Erwachsene Menschen auf der Suche nach einem vermeintlichen Schatz Baustellen, Platzanlagen und Spielplätze durchkämmen.
Wer für den Dollarrausch in der kalifornischen Metropole verantwortlich ist, ist bisher unklar. Gegenüber den bekannten Stadtblog „The Bold Italic“ hat sich der Wohltäter bisher nur als Immobilienmakler zu erkennen gegeben. Auf die Idee kam er gemeinsam mit einem Freund. „Ich habe in den letzten Jahren Millionen gemacht, mehr als ich mir jemals vorstellen konnte.“, berichtete er dem Blog per E-Mail. Weil ihm jedoch aufgefallen sei, dass sich viele seiner Bekannten in der teuren Bay Area kein ordentliches Heim leisten können, habe er darüber nachgedacht, wie er den Menschen helfen könnte. Statt für wohltätige Zwecke zu spenden will der vermeintliche Millionär den Menschen mit seinen kleinen Geldgeschenken vor allem Freude bereiten.
Weil gerade Immobilienmakler als rücksichtslose Profiteure des Mietbooms in San Francisco und anderen Metropolen gelten, findet nicht jeder die Aktion kreativ und lustig. Kritiker fordern stattdessen, der Millionär solle mit seinem Vermögen etwas Sinnvolles anstellen und beispielsweise Wohnhäuser bauen und diese zu bezahlbaren Preisen vermieten.
Das lukrative Versteckspiel soll unterdessen weitergehen. Mittlerweile nutzt der Makler auch seine Geschäftsreisen um Umschläge zu verstecken. So durfte sich auch Los Angeles bereits über eine erste Schnitzeljagd freuen. Über 230.000 Follower warten bereits auf den nächsten Tipp.