Cappuccino zwischen Katzenbäumen

Katzencafés erobern Metropolen

publiziert am 21.04.2014 in Allgemeines, Tokio | 1 Kommentar

Was tun, wenn einem lange Arbeitstage und beengte Wohnverhältnisse das Halten eines eigenen Stubentigers unmöglich machen? Man geht ins Katzencafé! Was japanische Großstädter schon seit Jahren praktizieren, kommt nun auch in Europas Metropolen in Mode.

In Tokio finden sich mittlerweile rund 100 Katzencafés, bei denen weniger das kulinarische als vielmehr das tierische Angebot im Mittelpunkt steht. Wer nach der Arbeit Entspannung sucht, der geht ins Katzencafé, wo verschmuste Vierbeiner auf ihre Streicheinheiten bestehen. Und weil es scheinbar nichts Schöneres gibt, als bei einer Tasse Kaffee oder Tee Katzen zu kraulen, wird dieses Bedürfnis zunehmen auch bei uns befriedigt.

Strenge Hygienevorschriften

Ob in Lady Dinah’s Cat Emporium in London, im Café des Chats in Paris oder im Café Neko in Wien – überall sind Cafébesucher ganz vernarrt in die Tiere, die zwischen den Tischen auf Katzenbäumen umhertapsen. Und selbst in Deutschland, wo jeder Lebensmittelkontrolleur wohl allein beim Gedanken an ein Café mit Katzen Schweißausbrüche bekommt, gibt es erste Pendants.

Im Café Katzentempel in München haben sechs zuvor im Tierheim lebende Katzen ein neues Zuhause gefunden. Die Tierliebe in Deutschlands erstem Katzencafé geht so weit, dass sich auf der Speisekarte keine Gerichte mit tierischen Produkten finden. Alles was im Katzentempel serviert wird ist vegan.

Damit sich in der Suppe kein Katzenhaar findet, sind die Hygienevorschriften streng. Weil die Köche nicht mit den Katzen in Berührung kommen dürfen, verfügt die Küche über einen separaten Eingang. Eine verschließbare Durchreiche, durch die die fertigen Gerichte in den Gastraum kommen, garantiert, dass kein Vierbeiner in die Küche gelangt. Alle Teller sind bis zum Servieren beim Gast abgedeckt. Ab dann trägt er das Risiko dafür, ob Katzenhaare ins Essen gelangen.

Genuss oder Qual für die Tiere?

Natürlich dauert es nicht lange, bis so ein Konzept erste Kritiker auf den Plan ruft. In Japan haben Tierschützer bereits eine Speerstunde für Katzencafés erreicht. Dort haben die flauschigen Stubentiger ab 20 Uhr Feierabend und dürfen nicht mehr in Kontakt mit Gästen kommen. Die Inhaber der Cafés bedauern dies, weil rund 80 Prozent der Gäste Angestellte sind, die nach ihrer Arbeit ins Katzencafé kommen.

Im Café Katzentempel haben die Vierbeiner einen eigenen Raum, zu dem der Zutritt für Gäste verboten ist. Haben die Katzen keine Lust mehr sich alle paar Minuten von einem anderen Fremden streicheln zu lassen, können sie sich dorthin verziehen. Außerdem gibt an den Wänden des Gastraums jede Menge Liegeflächen, die so hoch angebracht sind, dass sie von Menschen nicht erreicht werden können.

Dennoch beteure Tierschützer, dass der tägliche Kontakt mit so vielen unbekannten Menschen bei den Katzen Stress auslöst. Hinzu kommen Gäste, häufig Kinder, die den distanzierten Tiere hinterherlaufen und sie dadurch nervös machen. Ein Risiko ist auch das Füttern der empfindlichen Hauskatzen, das in machen Cafés erlaubt, in anderen verboten ist.

Gebührenpflichtige Streicheleinheiten

Während in Asien häufig eine Gebühr für die Nutzung der Katzencafés fällig wird, muss in Europa selten Eintritt bezahlt werden. Dies kommt auch dem Tierschutz zugute, immerhin hat so niemand einen wenn auch nur gefühlten Anspruch auf persönlichen Katzenkontakt. Letztlich aber müssen nicht nur die Kosten für den Unterhalt der Tiere, sondern auch für die hohen Hygienestandards durch einen Preisaufschlag verdient werden.

Mit Pee Pees Katzencafé und Café Schnurrke gibt es seit Kurzem auch Katzencafés in Berlin und Köln. Weiter werden sicherlich folgen.

KommentareFeed

  1. viviane und lucien wuintus-welter
    kommentierte am 25. März 2016 um 17:27 Uhr Uhr

    hallo ihr liebe katzenfreunde,mein mann und ich wir finden diese idee einfach zauberhaft!wir sind auch
    grosse katzenliebhaber und haben selbst eine,würden wir nicht öfters in die ferien fliegen,würden wir
    sicherlich mehrere haben….es ist einfach toll dass man nun die möglichkeit hat seine knuddelbedürfnisse
    auch in der ferne zu stillen,die tiere haben es wirklich gut und die kunden auch und auch die option auf
    eine evtl. adoption ist gegeben,das ist hervorragend,super,kompliment an die menschen die sowas
    möglich machen,sind wir mal dort in der nähe so werden wir diese cafes sofort aufsuchen
    grosses dankeschön aus luxemburg
    ihre vibiane und lucien