Wenn der Koffer nicht kommt …
Tipps gegen Gepäckverlust auf Flugreisen
Es ist so ziemlich das Schlimmste, was auf einer Flugreise passieren kann: Nach einem anstrengenden Flug stehen Sie erwartungsvoll am Gepäckband, doch Ihr Koffer will sich trotz all der Stoßgebete nicht zeigen. Das Gepäckband schaltet sich ab, als einziger stehen Sie ohne Koffer da. Eine Verspätung wäre in den allermeisten Fällen nur halb so ärgerlich gewesen. Jetzt beginnt der Papierkrieg und das bange Warten.
Wie der Baggage Report 2013 zu berichten weiß, gingen allein 2012 weltweit mehr als 26 Millionen Gepäckstücke an Flughäfen verloren. Vier Prozent davon tauchten nie wieder auf. Der Großteil jedoch wird meist innerhalb von 48 Stunden gefunden und dem Besitzer zugestellt. Das meiste Gepäck verliert sich beim Umsteigen an den großen Drehkreuzen des Luftverkehrs. Bei Direktflügen hingegen ist das Verlustrisiko verschwindend gering.
Damit es gar nicht erst zum Gepäckverlust kommt, sollten Sie einige simple aber wertvolle Tipps beherzigen.
1. Auffälliges Gepäck wählen
Mehr als die Hälfte aller Koffer sind schwarz. Das sieht zwar elegant aus, ist aber auch beliebig. Haben Sie dann auch noch einen Koffer der bekannten Hersteller, kann es schnell passieren, dass Sie Ihr Gepäck nicht eindeutig identifizieren können und womöglich sogar vertauschen. Farben wie Grün oder Rot sind auffälliger und deshalb auch leichter wiederzufinden. Adressanhänger, Aufkleber und Kofferbänder helfen das Gepäckstück zu individualisieren. Sie selber aber auch Dritte können es durch solche Details besser zuordnen. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Bänder, Riemen oder Schnüre am Gepäck baumeln, die später zum Beispiel in der Gepäckbeförderungsanlage hängen bleiben könnten.
2. Alte Tags entfernen
Nach jedem Flug sollten Sie den sogenannten Baggage Tag entfernen, der quasi als Personalausweis des Koffers dient und dem Gepäckbeförderungssystem des Flughafens sagt, wohin er muss. Zusätzlich zum großen Baggage Tag werden oft auch kleine Barcodes auf den Koffer geklebt. Auch diese sollten unbedingt entfernt werden, damit die Scanner nicht verwirrt werden. Zwar werden alte Tags normalerweise entwertet und können von den Sortiermaschinen nicht mehr gelesen werden, doch teilweise werden Koffer mit nicht eindeutiger Zielangabe aussortiert und müssen manuelle zugeordnet werden. Das kostet Zeit und kann dazu führen, dass der Koffer nicht rechtzeitig verladen werden kann.
3. Adressanhänger anbringen
Dass ein Passagier nach dem Flug seinen Koffer nicht in Empfang nehmen kann, liegt häufig einfach daran, dass er fehlgeleitet wurde. Ganz selten ist ein Koffer vom Erdboden verschluckt. Damit das Gepäck auf Abwegen schnellstmöglich seinem Besitzer zugeordnet und zugestellt werden kann, sollte es unbedingt einen Adressanhänger besitzen. Dieser sollte nicht nur den Namen, sondern auch die wichtigsten Kontaktdaten wie Adresse und Telefonnummer verraten. Optimal ist es, wenn auf dem Kofferanhänger auch die Kontaktdaten der Unterkunft am Reiseziel stehen. Auch im Inneren des Koffers sollte sich ein Zettel mit diesen Angaben befinden.
4. Gepäck einprägen
So selbstverständlich es auch klingt: Sie sollten wissen, wie Ihr Gepäck aussieht. Schon allein um am Gepäckband nicht grübeln zu müssen, ob das nun Ihr Koffer ist oder ob er doch einem anderen Passagier gehört. Ist der Koffer weg, hängt es wesentlich von Ihren Angaben ab, ob und wie schnell das Gepäck gefunden werden kann. Je mehr Angaben sie machen können, desto besser sind die Chancen. Sie sollten also jederzeit Farbe, Marke, Größe und Details zum Inhalt parat haben. Wer auf Nummer sich gehen will schreibt sich diese Angaben auf, macht zusätzlich ein Foto vom Koffer und fertigt eine detaillierte Packliste an. Logischerweise dürfen Sie Fotos und Listen nicht im Koffer selbst aufbewahren.
5. Gepäckbestimmungen beachten
Alles, was nicht in den Koffer darf, fällt spätestens bei der Sicherheitskontrolle auf. Dann muss das Gepäck aussortiert, geöffnet und der verbotene Inhalt entfernt werden. Ein Informationsblatt weist den Besitzer später darauf hin, dass sein Koffer geöffnet und etwas entnommen wurde. Allerdings braucht all das Zeit und kann dazu führen, dass das Gepäck nicht mehr rechtzeitig vor Abflug ankommt.
6. Gepäck rechtzeitig aufgeben
Bis Ihr Gepäck durch das unterirdische Labyrinth am und im Flugzeug ankommt, kann es gerade an größeren Flughäfen einige Zeit dauern. Immerhin ist Ihr Koffer nicht der einzige, der zum korrekten Flugzeug transportiert werden muss. Außerdem muss jeder Koffer routinemäßig durchleuchtet werden, bevor er an Bord darf. Geben Sie Ihr Gepäck deshalb frühzeitig auf. So vermeiden Sie, dass das Flugzeug abhebt, bevor Ihr Koffer eingeladen wurde. Etwa 90 bis 60 Minuten vor Abflug gelten als optimal. Denken Sie auch daran rechtzeitig zu boarden. Gepäck darf nur ins Flugzeug geladen werden, wenn auch sein Besitzer im Flugzeug ist.
7. Umsteigezeiten großzügig wählen
Klar möchte jeder, der bei seiner Reise das Flugzeug wechseln muss, möglichst schnell weiterreisen. Doch genau wie Sie, muss auch Ihr Koffer die Maschine wechseln. Achten Sie bei der Flugbuchung deshalb auf eine realistische Umsteigezeit. Dies reduziert deutlich das Verlustrisiko.