Kurz notiert
Fußballverband nennt Londoner U-Bahnstationen um, Pariser Brücken ächzen unter Last der Liebesschlösser, Zeitschrift testet Ehrlichkeit von Metropolen
Fußballverband nennt Londoner U-Bahnstationen um
Wie es der Zufall will, feierte in diesem Jahr nicht nur die Londoner U-Bahn ihr 150-jähriges Jubiläum, sondern auch der englische Fußballverband. Die Football Association (FA) wurde am 26. Oktober 1863 ebenfalls als erster Fußballverband der Welt gegründet. Um diesen Tag zu feiern, hat man sich in London etwas ganz Besonderes ausgedacht: Am Jubiläumstag werden die Namen aller 167 U-Bahnstationen der englischen Hauptstadt durch die Namen bedeutender Fußballer ersetzt. Auch die 14 U-Bahnlinien werden entsprechend umbenannt.
So wird zum Beispiel aus der Central Line kurzerhand die Goalscorers Line. Sie macht unter anderem halt bei Wayne Ronney, Teddy Sheringham und Bobby Charlton. Auf der Circle Line werden Stars der Weltmeisterschaften verewigt. Nach Michel Platini fahren die Züge über Diego Maradona und Johan Cruyff weiter zu Fußballkaiser Franz Beckenbauer. Weitere Deutsche, die auf diese Weise geehrt werden, sind Dietmar Hamann und Jürgen Klinsmann.
Pariser Brücken ächzen unter Last der Liebesschlösser
Paris gilt gemeinhin als Stadt der Liebe. Kein Wunder also, dass an den dortigen Brücken besonders viele Liebesschlösser hängen. Vor allem am Geländer der Pont des Arts, jener Fußgängerbrücke, die eine Verbindung zwischen dem Institut de France am linken und dem Louvre auf am rechten Seineufer herstellt, hängen mittlerweile so viele Schlösser, dass erste Amtsträger sich sorgen machen.
„Das hat verrückte Ausmaße erreicht!“, beschwert sich Jean-Pierre Lecoq, Bürgermeister des Viertels an der Pont des Arts. Er befürchtet, dass ein Teil der Brüstung unter der Last der Schlösser eines Tages hinunterfallen könnte und im schlimmsten Fall einen Passagier der unzähligen Touristenschiffe, die Tag täglich unter der Brücke hindurchfahren, treffen und womöglich sogar töten könnte. Während er angesichts der Gefahr dafür plädiert, die Liebesschlösser im Turnus von sechs Monaten komplett zu entfernen, versichert das Pariser Rathaus, dass es die Schlösser nicht antasten werden, solange sie keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Und auch wenn die Last zu hohen werden sollte, würde man nur so viele Schlösser entfernen, wie nötig. Insgesamt begrüßt die Stadt das sympathische Liebesritual.
Überall auf der Welt befestigen Paare Vorhängeschlösser an vorzugsweise bekannten Brücken und werfen die dazugehörigen Schlüssel als Zeichen für ihre ewige Liebe in das darunter fließende Gewässer. Woher der moderne Brauch stammt, ist unbekannt. Mittlerweile ist er aber auch in amerikanischen und asiatischen Metropolen verbreitet. In Paris haben die Souvenirhändler daraus sogar ein Geschäft gemacht, indem sie an den Brücken entsprechende Schlösser verkaufen.
Zeitschrift testet Ehrlichkeit von Metropolen
Die Zeitschrift „Reader’s Digest“ wollte die ehrlichsten Metropolen der Welt identifizieren und hat dafür im April 2013 absichtlich fast 200 Portmonees in 16 Großstädten in Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika verloren. Jede Brieftasche enthielt rund 40 Euro in der jeweiligen Landeswährung, ein Familienfoto sowie Belege und Visitenkarten, auf denen Name und Telefonnummer des Eigentümers standen.
Als ehrlichste Stadt stellte sich Helsinki heraus. In der finnischen Hauptstadt wurden elf der zwölf verlorenen Geldbörsen wiedergegeben. Mumbai liegt mit neun ehrlichen Findern auf Platz zwei und Bronze teilen sich mit jeweils acht zurückgegebenen Portmonees Budapest und New York. Von den zwölf in Prag deponierten Geldbörsen kamen nur drei zurück. In Madrid waren es nur zwei und Lissabon liegt mit nur einer zurückgegebenen Brieftasche auf dem letzten Platz.
Von den 192 verlorenen Geldbörsen erhielten die Tester 90 wieder, was 47 Prozent entspricht. Weder Alter und Geschlecht der Finder noch der relative Wohlstand in den jeweiligen Weltstädten spielten beim bei der Ehrlichkeit der Finder eine Rolle.