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Geht es um die Wahl des Hotels, stehen sie im Mittelpunkt: Hotelsterne. Dabei ist die Hotelklassifizierung anhand der symbolhaften Himmelskörper kein besonders traditionsreiches Prozedere. Das erste nach formalen Kriterien ausdefinierte System zur Bewertung von Hotels entstand 1979 in der Schweiz. Das von diesem Vorbild stark beeinflusste System in Deutschland wurde erst am 1. August 1996 vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eingeführt. Obwohl es im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Länder hierzulande keine Pflicht zur Hotelklassifizierung gibt, geben rund 80 Prozent der (potentiellen) Gäste an, dass Hotelsterne für sie das wichtigste Kriterium bei der Hotelwahl sind.

Obwohl die Sterne sich nahezu weltweit als Bewertungssymbol für Hotels durchgesetzt haben und mit Anzahl der Sterne auch überall der Anspruch an die Unterkunft wächst, ist eine internationale Vergleichbarkeit kaum gegeben, weil jedes Land nach eigenen Kriterien bewertet. So ist ein Vier-Sterne-Hotel in Deutschland in der ersten Klasse angesiedelt und verspricht hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Andernorts bieten vier Sterne kaum mehr als eine Jugendherberge hierzulande.

Um die Hotelsterne international vergleichbar zu machen beschlossen Deutschland, die Niederlande, Österreich, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Ungarn 2010 ein einheitliches Klassifizierungssystem und gründeten die Hotelstars Union. Mittlerweile haben sich auch Belgien, Dänemark, Estland, Griechenland, Lettland, Litauen, Luxemburg und Malta angeschlossen.

Oberstes Gebot der Hotelstars Union sind Freiwilligkeit und Transparenz. Kein Hotel wird gezwungen sich Klassifizieren zu lassen. Wer sich dennoch dafür entscheidet trägt die Kosten des Klassifizierungsverfahrens. Verantwortet wird die Hotelbewertung in Deutschland von den Landesverbänden der DEHOGA, die damit meist einen Partner wie zum Beispiel die örtliche Industrie- und Handelskammer oder den örtlichen Tourismusverband beauftragt. Nicht unbedingt sucht ein Prüfer die Beherbergungsbetriebe persönlich auf und prüft die Kriterien vor Ort. Oft genügt es wenn die Hotels einen Fragebogen ausfüllen anhand dessen die Bewertung vorgenommen wird.

Der Kriterienkatalog kennt Mindestkriterien, die mit zunehmender Anzahl der Sterne anspruchsvollere Anforderungen stellen. Jedes Kriterium, ob Mindestvoraussetzung oder nicht, ist mit Punkten belegt. Die Mindestkriterien ergeben die Mindestpunktzahl in der jeweiligen Sternekategorie. Hotelbetriebe die deutlich mehr leisten, aber noch zu wenig um in die nächsthöhere Kategorie aufzusteigen, werden ab einer bestimmten Punktezahl mit dem Zusatz „Superior“ belohnt. Diese in der jeweiligen Kategorie besonders gästeorientierten Hotels erkennt man oft am „S“, das auf die Aneinanderreihung der Sterne folgt. Hotels die neben ihren Sternen den Zusatz „Grani“ tragen bieten nur Beherbergung, Frühstück, Getränke und höchstens kleine Speisen. Für sie fallen die umfassenden Kriterien zur Verpflegung und Gastronomie weg, so dass zum Beispiel auch Hotels ohne eigenes Restaurant Sterne erlangen können.

Die Klassifizierung hat eine begrenzte Gültigkeit von drei Jahren und muss regelmäßig wiederholt werden. Ob die Hotelbewertung aktuell ist erkennen Gäste am repräsentativen Messingschild, das jedes Hotel nach der Klassifizierung mit der entsprechenden Anzahl an Sternen und eventuell einem der oben genannten Zusätze erhält. Auf dem Schild, das bei den meisten Hotel am Haupteingang hängt, steht die Gültigkeit der Klassifizierung. Sie wird nur verlängert, wenn das Hotel nachweisen kann, dass es die Kriterien weiterhin erfüllt. Zudem kann man von zu Hause aus die Internetdatenbank der Hotelstars Union bemühen und so prüfen, ob die Sterne mit denen das Hotel wirbt tatsächlich von der Union vergeben wurden und noch gültig sind.