Herbst
Optimale Jahreszeit für Städtereisen
Keine Frage – Städtereisen haben das ganze Jahr Konjunktur. Der Herbst jedoch bietet sich für eine Stippvisite in europäischen Metropolen ganz besonders an. Wenn der Ansturm der Sommerurlauber abgeebbt ist, die drückende Hitze für die nächsten Monate der Vergangenheit angehört und sich die Preise für Flüge und Hotels wieder normalisiert haben, lassen sich Städte auf eine ganz entspannte Art und Weise erkunden.
Warum der Sommer mit seinem strahlend blauen Himmel nicht immer die beste Reisezeit ist, zeigt das Beispiel Rom. Während sich die Römer selbst ans Meer verdrücken, bevölkern unzählige Touristen aus der ganzen Welt ihre Stadt. Bei Temperaturen von nicht selten über 30 Grad drängen und schieben sie sich in überfüllte Stadtbusse, stehen stundenlang Schlange vor dem Kolosseum und versuchen aus der Menschentraube vor dem Trevi-Brunnen verzweifelt ein einigermaßen gelungenes Foto zu schießen. Als wäre die Stadterkundung zu dieser Zeit nicht schon alles andere als Erholung und Vergnügen, müssen sich die erschöpften Besucher auch noch von geschäftstüchtigen Gastronomen übers Ohr hauen und von zahllosen Taschendieben beklauen lassen.
Ganz anders im Herbst: Statt weitgereister Touristen bevölkern wieder die Italiener selbst die Straßen ihrer Hauptstadt. Sie schlürfen entspannt ihren morgendlichen Espresso in der Bar um die Ecke, treffen sich im Park zu einer Runde Boccia und speisen abends lautstark auf den Außenplätzen vor den Pizzerien. Wer nun nach Rom reist, der entgeht nicht nur der touristischen Hektik, der anstrengenden Hitze und den gepfefferten Preisen, sondern dem bietet sich vor allem ein authentisches Bild mediterraner Lebensart. Ein Bild, dass zwar alle Reiseführer zeichnen, dass dem enttäuschten Sommerurlauber aber nie offenbart wird.
Die Metropolen der europäischen Südstaaten gehören insgesamt zu den populärsten Reisezielen für den Herbst. Die Temperaturen pendeln sich um die 20 Grad ein und bieten somit klimatisch beste Bedingungen für ausgedehnte Besichtigungstouren. Barcelona, Florenz, Lissabon und Madrid sind deshalb vor allem für die Urlauber eine sichere Bank, die Angst vor ungemütlichem Herbstwetter haben. Doch auch andere Weltstädte präsentieren sich im Herbst von ihrer reizvollen Seite. Wenn sich in Amsterdam, Brüssel, Krakau, Paris und Prag das Laub verfärbt hat, locken die Destinationen mit ganz eigenem Flair. Sie laden zu ausgedehnten Caféaufenthalten und Einkäufen in intimen Boutiquen, zu stundenlangen Spaziergängen und gediegenen Theaterbesuchen.
Wer die rauen Seiten des Herbstes mag, den zieht es in den hohen Norden. In den skandinavischen Metropolen Kopenhagen, Oslo und Stockholm fasziniert das stürmische Meer alle Freunde maritimer Lebensart. Kirchen wissen nicht nur mit ihrer Architektur und oft prunkvollen Inneneinrichtung zu beeindrucken, sie bieten auch Unterschlupf bei spontanen Regenfällen. Längere Schauer übersteht man problemlos bei einer wärmenden Tasse Tee, während man den Wetterkapriolen gelassen durch das Fenster zuschaut. Immer eine gute Wahl sind die zahlreichen Museen, wo man endlich in aller Ruhe einen unverstellten Blick auf weltbekannte Kunstwerke werfen kann. Weil die Tage immer kürzer werden, schult man abends seinen Gaumen in den ausgezeichneten Restaurants, zieht weiter in eine Bar und vielleicht noch in einen Club, wo man sich richtig warm tanzen kann.