Kopenhagen feiert Jubiläen seiner Top-Attraktionen
100 Jahre Kleine Meerjungfrau und 170 Jahre Tivoli
Im August wird in Kopenhagen ausgelassen gefeiert. Anlass dazu geben die beiden bekanntesten Sehenswürdigkeiten der dänischen Hauptstadt. Die Kleine Meerjungfrau hat sich seit nunmehr 100 Jahren nicht nur zum Wahrzeichen von Kopenhagen, sondern von ganz Dänemark entwickelt. Im Vergnügungspark Tivoli erfreuen sich die Besucher seit 170 Jahren an einer gelungenen Mischung aus modernen und traditionellen Fahrgeschäften, Spielbuden und Unterhaltungskünstlern.
100 Jahre Kleine Meerjungfrau
Ob Carl Jacobsen, seines Zeichens Besitzer von Carlsberg und Dänemarks größter Kunstmäzen, geahnt hat, dass sein Geschenk an Kopenhagen einmal weltberühmtes Wahrzeichen würde? Wohl kaum! Schon allein aufgrund ihrer Größe haben die wenigsten der Kleinen Meerjungfrau Kultpotential zugeschrieben. Doch davon ließ sich die 125 Zentimeter große Wassernixe nicht beirren.
Carl Jacobsen beauftrage 1910 den Bildhauer Edvard Eriksen ein Abbild der Hauptfigur aus Hans Christian Andersens Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ zu fertigen. Am 23. August 1913 wurde die Bronzestatue der Stadt Kopenhagen übergeben und blickt seitdem sehnsuchtsvoll über den Öresund. Jährlich wir die auf einem Findling positionierte Statue von über einer Millionen Touristen zu Land und zu Wasser belagert. Mit fünf Millionen Fotos pro Jahr ist sie vermutlich das meistfotografierte Motiv Dänemarks. Wer ohne Foto von der Kleinen Meerjungfrau die Stadt verlässt, war schließlich nie in Kopenhagen.
In ihrer 100-jährigen Geschichte hat die Meerjungfrau viel erlebt. Unzählige Male wurde sie mit Farbe verunstaltet, dreimal wurde ihr der Kopf abgeschlagen, einmal der Arm. 2004 wurde sie, vermutlich mit Hilfe von Sprengstoff, komplett vom Felsen gesprengt. Nachdem sie sich von diesen Strapazen 2010 bei einem Ausflug zur Expo in Shanghai erholt hat, thront sie wieder grazil an der Uferpromenade Langelinie.
Zur ihrem Jubiläum wird die Skulptur wie kaum eine lebende Person in Dänemark geehrt. Am Freitag, dem 23. August 2013 sowie am darauffolgenden Wochenende gibt es Konzerte, Lesungen, Musical- und Tanzaufführungen. Als Höhepunkt werden am ihrem Geburtstag 100 junge Frauen im Bikini ins Wasser springen und gemeinsam die Zahl 100 formen.
Damit Menschen auf der ganzen Welt mitfeiern können, hat sich VisitDenmark, Dänemarks offizielle Tourismusorganisation, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie hat in zwölf Ländern Models angeheuert, die in den Metropolen Amsterdam, Delhi, Hamburg, London, New York, Oslo, Paris, Peking, Rom, Shanghai, Stockholm, Sydney und Tokio posieren werden. Wer möchte, kann sich also zum Beispiel in der HafenCity von 12:30 bis 15:00 Uhr mit einer lebendigen Kopie des Wahrzeichens ablichten lassen.
170 Jahre Tivoli
Als das Tivoli am 15. August 1843 seine Pforten öffnete, lag der Park noch vor den Toren der Stadt. Heute liegt er mitten im Zentrum von Kopenhagen und hat wohl auch dieser Lage seinen andauernden Erfolg zu verdanken. Aus den anfänglichen zwei Fahrgeschäften, einer Achterbahn und einem Karussell, sind 27 geworden. Dennoch ist es dem Tivoli gelungen über all die Jahre seinen besonderen Charme zu bewahren. Bis heute begeistern Clowns das Publikum, marschiert eine Musikkapelle durch den grünen Park und wird Zuckerwatte verkauft. Das Angebot ist bewusst vielseitig, schließlich sollen sich Jung und Alt in der dänischen Institution wohlfühlen.
Der Geburtstag wird am kommenden Donnerstag mit einem umfangreichen Festprogramm begangen. Alle Bühnen des Parks werden ab dem frühen Nachmittag bespielt. Zudem gibt es Einblicke hinter die Kulissen, zum Beispiel bei Führungen durch das Pantomimetheater, für das Königin Margrethe II. übrigens regelmäßig Kostüme entwirft. Höhepunkte der Jubiläumsfeier sind unter anderem das abendliche Geburtstagskonzert des tivolieigenen Symphonieorchesters sowie das nächtliche Geburtstagsfeuerwerk.
Zu verdanken hat Kopenhagen seinen Freizeitpark Georg Carstensen. Der Offizier und Verleger war ein weit gereister Mann. Für seinen Amüsierbetrieb haben ihn unter anderem die Pendants in London und Paris inspiriert, die beide nicht mehr existieren. Schon damals prophezeite Carstensen, dass das Tivoli ein Projekt ist, das niemals abgeschlossen sein wird. Recht hatte er.