Toiletten
Berlins historische Urinale sind mehr als reine Bedürfnisanstalten. Die "Café Achteck" genannten öffentlichen Pissoirs sind mittlerweile Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zu ihrer Blütezeit, im Jahr 1920, gab es 142 der aus acht grün lackierten Wandsegmenten bestehenden Bedürfnishäuschen. Insgesamt sieben Stehplätzen ermöglichen es Männern sich unterwegs zu erleichtern. Heute befinden sich noch zwölf der vom Stadtbaurat Carl Theodor Rospatt im Jahr 1878 entworfenen Café Achtecks in Berlin. Neun davon sind ausschließlich für Herren bestimmt, drei können auch von Damen genutzt werden. Sie werden vom Stadtmöblierer Wall AG betrieben und können kostenfrei genutzt werden.
Die Wall AG betreibt neben weiteren öffentlichen Toilettenanlagen insbesondere über 170 der sogenannten City-Toiletten im Berliner Stadtgebiet (Stand: Juli 2012). Alle City-Toiletten sind behindertengerecht. Ihre Nutzung kostet in der Regel 0,50 Euro.
In Berlin ist übrigens gesetzlich geregelt, dass ein Wirt seinen Gästen, die auch etwas verzehren, die Toiletten unentgeltlich zur Verfügung stellen muss. Zur Gabe auffordernde Teller auf dem stillen Örtchen dürfen zahlende Gäste also als rein freiwillige Leistungsanerkennung für das Reinigungspersonal verstehen. Zahlzwang kann der Gastronom auf Berufung seines Hausrechts jedoch dem reinen "Pinkelpublikum" auferlegen.