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Bekanntestes Hotel Deutschlands

Hotel Adlon

Als 1904 mit der Planung des Hotel Adlon* begonnen wurde, befand sich die Hotelbranche weltweit im Umbruch. Weg von der reinen Herberge hin zur Feierstätte der Gutbetuchten. Damit auch Berlin seinen Gästen bald ein luxuriöses Hotel bieten konnte, fand das Vorhaben von Lorenz Adlon große Unterstützung bei Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich. Er erlaubte schließlich gegen den Protest vieler Bürger den Abriss des Palais Redern, einem denkmalgeschützten Schinkelbau, damit Unter den Linden 1 das neue Grand Hotel entstehen konnte.

Elektrizität, Heizkörper und fließend warmes Wasser

Bei seiner Fertigstellung 1907 stellte das Adlon das Stadtschloss des Kaisers dann auch spielend in den Schatten. Während dieser sich im kühlen Schloss eine Erkältung nach der anderen einfing, genossen die Gäste des Adlon Elektrizität, Heizkörper und fließend warmes Wasser. Eine für damalige Verhältnisse einzigartige technische Ausstattung. Vom erstklassigen Interieur ganz zu schweigen. So ließ es sich Wilhelm II. nicht nehmen, "sein Adlon" am 23. Oktober 1907 persönlich zu eröffnen.

Einzigartig, zumindest in Deutschland, war auch das, was das Hotel Adlon* in den unteren Etagen bot. Neben der riesigen Empfangshalle waren dort ein Ballsaal, eine Bibliothek, ein Café, ein Damenzimmer, mehrere Konferenzräume, eine Lounge, ein Musiksalon, ein Rauchersalon, natürlich ein Restaurant und ein Wintergarten, in dem man den Tee einnehmen konnte, zu finden.

Lorenz Adlon, der sein Geld mit Cafés und Restaurants in Berlin verdiente, hatte von Anfang an vollen Erfolg mit seinem Grand Hotel. Europas Könige und Kaiser, der Zar von Russland, der Maharadscha von Patiala sowie Industrielle wie Edison, Ford und Rockefeller gehörten zu seinen Gästen. Der Hochadel verkaufte seine Winterpalais um in den Suiten des Adlon residieren zu können. Und natürlich wusste auch Wilhelm II. die Annehmlichkeiten und den Komfort zu schätzen. Die Hochzeit seiner Tochter im Jahre 1913 war das letzte große Treffen des europäischen Adels im Adlon, bevor der Erste Weltkrieg die Welt veränderte. Doch gerade diese sieben Jahre vor dem Krieg, die Kaiserjahre, waren es, die den Ruf des Adlon begründeten, der bis heute alle Zeiten überdauerte.

Vom Krieg verschont und doch niedergebrannt

Nach 1918 wandelte sich das Bild der Besucher. Statt den Hofgesellschaften und dem Großbürgertum feierten und schliefen nun vor allem US-Amerikaner in dem Luxushotel. In den Goldenen Zwanzigern ging Charlie Chaplin im Adlon ein und aus, wurde Marlene Dietrich hier entdeckt. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs blieben aber vor allem die internationalen Gäste aus. Für die Nationalsozialisten war das Hotel wohl zu weltoffen, sie feierten lieber im Kaiserhof, zumindest bis dieser 1943 zerstört wurde. Im gleichen Jahr wurde unter dem Pariser Platz der sogenannte Adlon-Bunker gebaut.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Hotel, das zuletzt auch als Lazarett diente, bis zur Kapitulation Berlins am 2. Mai 1945 unbeschadet im Trümmerfeld des Pariser Platzes. Ausgerechnet in den Tagen danach zerstörte ein nächtlicher Brand das Adlon bis auf einen Seitenflügel. Die Ursache ist ungeklärt. Zu dieser Zeit war es von feiernden und plündernden Rotarmisten besetzt. Louis Adlon, der das Haus mittlerweile von seinem Vater übernommen hatte, starb am 7. Mai 1945, kurz nachdem er aus der Gefangenschaft der Roten Armee freigelassen wurde, an Herzschwäche.

1952 wurden die Adlon-Mauern, die das Feuer stehen ließ, gesprengt. Im Seitenflügel waren bis Anfang der 1980er-Jahre ein Hotel und ein Restaurant untergebracht. Nach dem Mauerbau wurden die Fenster zur Westseite zugemauert. Zuletzt diente der Flügel bis zur Sprengung 1984 als Internat für Berufsschüler.

Das neue alte Adlon

Nach dem Fall der Mauer wurde das Hotel Adlon* von 1995 bis 1997 neugebaut. Es handelt sich um keine Rekonstruktion, sondern einen historischen Neuentwurf in Anlehnung an den Vorgängerbau. Auch die Inneneinrichtung fiel nostalgisch aus. Die feierliche Eröffnung fand am 23. August 1997 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog statt. Damit ist es weltweit das einzige Hotel, dass gleich von zwei Staatsoberhäuptern eröffnet wurde. 1998 öffnete auch das berühmte Gourmetrestaurant Lorenz Adlon seine Türen.

In den Jahren 2003 und 2004 fanden Erweiterungen des Hotels statt, nach diesen nun auf einer Grundstücksfläche von rund 8.000 Quadratmetern eine Bruttogebäudefläche von 58.700 Quadratmetern zur Verfügung steht. Seitdem umschließt der Baukörper des Adlon die Britische Botschaft auf drei Seiten.

Wie kein anderes Hotel spiegelt das Adlon die Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Trotz zweier Weltkriege hat es seinen Mythos behalten und ist wieder Empfangssalon der Berliner und erste Adresse der Bundesrepublik. Nicht nur wegen des Komforts und Luxus, sondern auch wegen der einzigartigen Lage im Herzen der Hauptstadt. Wer zum Adlon fährt, der fährt fast bis vors Brandenburger Tor. Und obwohl die Geschichte des Hotels verbürgt ist, gibt es dank der Diskretion des Personals über die Geschichten hinter den hunderten Türen des Hotels nur wagen Überlieferungen. Auch das ist einer der Gründe, warum bis heute Staatsgäste wie zum Beispiel Königin Elisabeth II. im Adlon nächtigen.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Unter den Linden 77
10117 Berlin
Deutschland
Telefon
+49 (30) 22 61 0
Telefax
+49 (30) 22 61 22 22
E-Mail
hotel.adlon@kempinski.com
Internet
www.kempinski.com/de/berlin/hotel-adlon/

Verkehrsanbindung

Buslinien
100, TXL
S-Bahnstation
Unter den Linden
U-Bahnstation
Brandenburger Tor

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