Kollwitzplatz
Der etwa 600 Quadratmeter große Kollwitzplatz bildet das vitale Zentrum des Ortsteils Prenzlauer Berg und ist nach dem sozial engagierten Ehepaar Kollwitz benannt, das hier viele Jahre lebte und wirkte. Die Künstlerin Käthe Kollwitz und ihr Mann Karl, der hier bis 1940 als Arzt praktizierte, lebten von 1891 bis 1943 im Haus an der Ecke Kollwitzstraße 56a/Knaackstraße 36 (damals Weißenburger Straße 25).
Die dreieckige Platzanlage wird von der Kollwitzstraße, der Knaackstraße und der Wörtherstraße begrenzt. Der Platz hieß zunächst Wörther Platz. Von 1885 bis 1887 wurde sie als typisch gründerzeitlicher Schmuckplatz gestaltet. Während des Zweiten Weltkrieges blieben der Platz und die Umgebung weitgehend verschont, so dass bis zum Ende der 1970er-Jahre nur wenige Gebäude modernisiert und saniert wurden. Seit dem 7. Oktober 1947 ist der Platz nach dem Ehepaar Kollwitz benannt. 1949 wurde er nach Entwürfen des Gartenarchitekten Reinhold Lingner umgestaltet. Zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin wurden einige angrenzende Straßen im Rahmen eines Sanierungsplans historisch nachempfunden rekonstruiert.
Inmitten des Platzes befindet sich ein Bildnis von Käthe Kollwitz. Die Bronzeplastik wurde von Gustav Seitz nach Vorlage eines Selbstporträts geschaffen. Das Kollwitz-Denkmal wurde 1961 aufgestellt und ist seitdem besonders bei Kindern beliebt, die vom Schoß der Sitzfigur den Blick über den Platz genießen.
Auf dem neu bebauten Eckgrundstück, auf dem sich das Wohnhaus von Käthe und Karl Kollwitz befand, erinnerte lange Zeit eine Kopie der Käthe-Kollwitz-Plastik "Mutter mit zwei Kindern" aus Muschelkalk an das Paar. 1997 erhielt die Skulptur einen neuen Standort auf dem Gelände des Bezirksamts in der Fröbelstraße 17.
Nicht weit vom Kollwitzplatz befindet sich eine alte Brauerei, die zur Kulturbrauerei umfunktioniert wurde. Das Veranstaltungszentrum ist mit Discos, Kinos, Veranstaltungsräumen und gastronomischen Einrichtungen zu einem beliebten Anziehungspunkt für vergnügungslustige Berliner und Touristen geworden.
Am Kollwitzplatz und in den angrenzenden Straßen befinden sich zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants. Viele davon bieten einen tollen Blick auf den Platz. Sobald die Sonne sich blicken lässt, werden der Platz und die breiten Bürgersteige mit Tischen und Stühlen bestückt. Die begehrten Außenplätze sind an warmen Sommertagen fast immer vollständig besetzt.
Die Umgebung rund um den Platz wird als Kollwitzkiez bezeichnet.