Pariser Platz
Der Pariser Platz, zwischen dem Boulevard Unter den Linden und dem Brandenburger Tor gelegen, ist ein Publikumsmagnet in Berlin. Hier gibt es nicht nur das Wahrzeichen der Stadt zu sehen, sondern eine Vielzahl frisch erbauter oder renovierter Gebäude, die alle die Ehre haben eine der besten Adressen der Hauptstadt ihr Eigen nennen zu dürfen.
Der Pariser Platz wurde 1734 unter Friedrich Wilhelm I. als Teil der zweiten barocken Stadterweiterung angelegt und mit Palais bebaut. Er diente damals als Exerzierfeld und Vorplatz zum Stadttor, dem ersten Brandenburger Tor von 1734. Schon damals war das Gebiet eine vornehme Gegend in der Gesandte aus dem In- und Ausland residierten. 1814 erhielt der Platz anlässlich der Eroberung von Paris durch preußische Truppen in den Befreiungskriegen seinen heutigen Namen. Zuvor hieß er aufgrund seiner Form "Viereck" bzw. "Quarree". Die Gebäude am Pariser Platz wurden um 1840 im Stil der klassizistischen Schule nach Schinkel umgestaltet. Diesen Baustil haben sich die Architekten für die Rekonstruktion des Platzes als Vorbild genommen. Im Jahr 1880 wurde der Platz vom Gartenbaudirektor Hermann Mächtig neu gestaltet.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Platz nur 120 x 120 Meter groß und wurde "Empfangssalon" genannt. Nach dem Krieg blieb kaum ein Stein auf dem anderen, nur die Ruine des Hotel Adlon und ein Seitenflügel der früheren Preußischen Akademie der Künste standen noch. Zur DDR-Zeit lag der Platz brach, weil direkt am Brandenburger Tor die Berliner Mauer verlief und er somit zur Sektorengrenze zwischen Ost und West gehörte. Nur Besuchergruppen durften den Platz betreten. Nach der Vereinigung wurde er wieder für Fußgänger und Radfahrer freigegeben und ab 1993 konnte mit dem Wiederaufbau des Pariser Platzes begonnen werden. Der Berliner Senat legte fest, dass historische Elemente und moderne Baukunst eine Einheit ergeben sollen, um so an die goldenen Zeiten des Platzes anzuknüpfen.
Mit der Fertigstellung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika (Pariser Platz 2) im Sommer 2008, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg am Pariser Platz ihren Standort hatte, wurde die letzte Baulücke geschlossen. Unmittelbar neben dem Brandenburger Tor befinden sich links Haus Sommer (Pariser Platz 1) und rechts Haus Liebermann (Pariser Platz 7), benannt nach dem Berliner Maler Max Liebermann, der hier ab 1894 lebte und arbeitete. Die beiden Häuser verfügen über Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sowie Büros. Neben der amerikanischen Botschaft steht das Palais Wrangel (Pariser Platz 3), in dem die DZ Bank niedergelassen ist. Daneben befindet sich die Akademie der Künste (Pariser Platz 4), die direkt an das legendäre Hotel Adlon (Unter den Linden 75 - 77) grenzt. Hinter dem Adlon liegen die Britische Botschaft (Wilhelmstraße 70 - 71), zur Wilhelmstraße gelegen, und die Erweiterung Hotel Adlon (Wilhelmstraße 72), an der Ecke Behrenstrasse/Wilhelmstraße.
Auf der anderen Seite des Pariser Platzes befindet sich an der Ecke Unter den Linden/Wilhelmstraße ein Geschäfts- und Wohnhaus (Unter den Linden 78), direkt daneben grenzt ein weiteres an (Unter den Linden 80). Außerdem ist die Französische Botschaft (Pariser Platz 5) am etwa 1,5 Hektar großen Platz ansässig. Eine Niederlassung der Dresdener Bank (Pariser Platz 5a/6) grenzt an ein drittes Büro-, Geschäfts- und Wohnhaus (Pariser Platz 6a).