Bebelplatz
Der rechteckige, vollständig gepflasterte Bebelplatz an der Straße Unter den Linden wurde von 1741 bis 1743 als "Platz am Opernhaus" errichtet. Ursprünglich plante König Friedrich II. hier das Forum Fridericianum, eine prachtvolle Platzanlage, die das architektonische Zentrum Preußens werden sollte. Friedrich II. musste jedoch aufgrund diverser Probleme von seinem Plan abrücken und so wurde an dieser Stelle der deutlich reduzierte Opernplatz realisiert.
Neben dem nördlich gelegenen Boulevard wird der Bebelplatz südlich von der Behrenstraße umgeben. Westlich des Platzes steht die Alte Bibliothek, östlich die Staatsoper Unter den Linden, die ihm seinen ersten Namen gab. Außerdem befindet sich die an der Behrenstraße gelegene Sankt-Hedwigs-Kathedrale in unmittelbarer Platznähe. Von 1911 bis 1947 hieß er offiziell "Kaiser-Franz-Joseph-Platz".
Am 10. Mai 1933 wurde der Platz Schauplatz eines düsteren Kapitels deutscher Geschichte. Unter dem Gejohle einer riesigen Menschenmenge verbrannten aufgehetzte Studenten etwa 20.000 Bücher jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller. Heute erinnert das Denkmal "Versunkene Bibliothek" an diese von den Nationalsozialisten initiierte Bücherverbrennung. Das vom israelischen Künstler Micha Ullmann geschaffene Denkmal ist ein unterirdischer, nicht zugänglicher Raum von 50 Quadratmetern Größe. In ihm befinden sich lediglich leere, weiße Regale aus Beton, in denen 20.000 Bücher Platz finden würden. Der Raum ist durch eine gläserne Bodenplatte in der Mitte des Bebelplatzes einsehbar.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die ursprüngliche Bebauung des Platzes fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wurde sie zu großen Teilen durch Neubauten mit historischer Fassade ersetzt. Seit dem 31. August 1947 ist der Platz nach August Bebel, dem Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, benannt. Das Ensemble des Bebelplatzes steht heute unter Denkmalschutz.
Unter dem Bebelplatz befindet sich seit Dezember 2004 eine geräumige Tiefgarage mit direktem Zugang zur Staatsoper Unter den Linden. Auf zwei Etagen können 462 Fahrzeuge parken.