Zoologischer Garten Berlin
Der Zoologische Garten Berlin ist der älteste Zoo Deutschlands und der artenreichste der Welt. Auf 35 Hektar können 15.912 Tiere von 1.468 Arten (Stand: 31.12.2009) aus aller Welt besucht werden. Nicht weit vom sehenswerten Elefantentor in der Budapester Straße, neben dem Löwentor am Hardenbergplatz einer von zwei Eingängen, befindet sich das zum Zoo gehörende Aquarium. Mit 3.018.707 Besuchern im Jahr 2009 gehören Aquarium und Zoo zu den meistbesuchten Deutschlands.
Eröffnet wurde der Zoologische Garten Berlin nach dreijähriger Bauzeit am 1. August 1844 als neunter Zoo in Europa. Damals lag der Zoo noch außerhalb der Stadt. Den Grundstock bildete die Königliche Tiersammlung von Friedrich Wilhelm IV., der sie den Berlinern schenkte. Gründerväter waren der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné, Naturwissenschaftler Martin Lichtenstein und der Naturforscher Alexander von Humbolt. Lichtenstein war der erste Direktor des Zoos. Nach und nach wurde der Zoo um architektonisch sehenswerte Tierhäuser erweitert. Einige der Bauwerke sind im Stil der Ursprungstaaten der gezeigten Tiere gebaut, wie zum Beispiel das Antilopenhaus und das Bisonhaus. Das Aquarium wurde 1913 eröffnet. Seine drei Etagen sind nach den Elementen Wasser (Aquarium), Erde (Terrarium) und Luft (Insektarium) geordnet.
Der Zoo konnte sich vom Ersten Weltkrieg und der anschließenden Weltwirtschaftskrise schnell erholen. Der Zweite Weltkrieg jedoch war verhängnisvoll. Mehrere Angriffe zerstörten nicht nur die Infrastruktur des Zoologischen Gartens Berlins, sondern forderten auch das Leben unzähliger Tiere. Von 3.715 Tieren überlebten lediglich 91. Darunter ein asiatischer Elefantenbulle, ein Flusspferdbulle, zwei Hyänen, zwei Löwen, zehn Mantelpaviane, ein Schimpanse, ein Schuhschnabel und ein Schwarzschnabelstorch. Der Wiederaufbau war geprägt von Finanznöten und Futter- sowie Personalmangel. Nach und nach wurden die Gebäude wiederaufgebaut. Das Antilopenhaus wurde instand gesetzt, es entstanden ein neues Elefantenhaus und ein neues Flusspferdhaus. Weiterhin entstanden die Affenhäuser, das Vogelhaus, der Wirtschaftshof, die Bärenfreianlagen, das Raubtierhaus mit seiner Nachttierabteilung, der Anbau an das Aquarium und die Erweiterung im ehemaligen Diplomatenviertel. Seit dem Fall der Mauer hat Berlin mit dem Tierpark Berlin zwei Zoologische Gärten. Seither kooperieren beide Zoos und ergänzen sich. Durch das große Aquarium und zwei Tierparks bietet Berlin eine Tiervielfalt, die keine andere Stadt der Welt zu bieten hat.
Der Zoologische Garten Berlin bietet verschiedene Themenführungen für Kinder und Erwachsene. Nicht nur Kindergeburtstage und Trauungen können im Zoo gefeiert werden. Für Veranstaltungen der besonderen Art kann das Flusspferdhaus gemietet werden. Für gehbehinderte Menschen steht ein kostenloser Rollstuhlservice samt Verleih zur Verfügung. Hunde dürfen nicht im Zoo mitgeführt werden.