Olympiapark Berlin
Der Olympiapark in Berlin liegt im Ortsteil Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und besteht aus verschiedenen Bauten und Freiflächen, die anlässlich der Olympischen Spiele 1936 errichtet wurden. Neben dem Berliner Olympiastadion gehören zu dem Gelände unter anderem ein Hockeystadion, die Langemarckhalle samt Glockenturm, das Maifeld, das Olympia-Schwimmstadion, ein Reiterstadion, das Deutsche Sportforum sowie die Waldbühne. Der Olympiapark Berlin umfasst etwa 130 Hektar und ist damit die größte Sportanlage der Bundeshauptstadt.
Bereits 1906 entstand im nördlichen Teil des Grunewalds eine Pferderennbahn, auf die Kaiser Wilhelm II. 1913 das Deutsche Stadion für die geplanten aber aufgrund des Ersten Weltkriegs ausgefallenen Olympischen Spiele 1916 errichten lies. Ab 1926 wurde das Deutsche Sportforum als Sitz der Deutschen Hochschule für Leibesübungen mit verschiedenen Sportanlagen errichtet. Den architektonischen Mittelpunkt des Forums bildet das Haus des Deutschen Sports. Das Sportforum wurde in die Gesamtplanung des Reichssportfeldes, wie das Olympiagelände zur Zeit des Nationalsozialismus hieß, einbezogen. Das Deutsche Stadion wurde abgerissen und durch das Olympiastadion in typisch monumentaler Nazibauweise ersetzt. Das westlich gelegene Maifeld erhielt seinen Namen während der nationalsozialistischen Herrschaft, als dort an jedem 1. Mai die Deutsche Arbeiterfront antrat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die britischen Alliierten den nördlichen Teil des Olympiaparks. Das Deutsche Sportforum war bis zum Abzug der Alliierten 1994 ihr Hauptquartier in Berlin. Auf dem Maifeld hielten die britischen Streitkräfte jährlich zum Geburtstag ihrer Königin eine Parade ab. Seit 2004 ist das Gelände unter der neuen offiziellen Bezeichnung "Olympiapark Berlin" wieder für Besucher geöffnet und wird von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport bewirtschaftet.
Das Gelände kann von Besuchern besichtigt werden. Auch Führungen werden angeboten. Der 77 Meter hohe Glockenturm dient als Aussichtsturm und bietet bei gutem Wetter einen tollen Rundblick weiter über das Berliner Olympiagelände hinaus in die Stadt und in das grüne Umland. Er hieß früher Führerturm, wurde aufgrund der Kriegsschäden 1962 gesprengt und später wieder aufgebaut. Im Haus des Deutschen Sports ist das Sportmuseum Berlin untergebracht, das wechselnde Sonder- und Wanderausstellungen zeigt. Das Schwimmstadion, das letztmalig 1978 zur Weltmeisterschaft umgebaut wurde, wird alljährlich in den Sommermonaten von etwa 350.000 Badegästen besucht. Heute nutzen den Olympiapark verschiedne Sportvereine. Nicht nur das Olympiastadion und die Waldbühne, sondern auch die anderen Bauten und Flächen sind zudem beliebte Orte für Unterhaltungsveranstaltungen.