Velodrom
Das Velodrom ist eine anlässlich der Berliner Bewerbung als Austragungsort der Olympischen Spiele 2000 errichtete Radrennbahn. Sie zählt gleichzeitig zu den größten Veranstaltungshallen der Stadt, in der zum Beispiel Galas, Konzerte, Messen und Shows stattfinden.
Baubeginn für das Velodrom war im Juni 1993 und damit ein Vierteljahr vor der IOC-Entscheidung, die zugunsten von Sydney ausgefallen ist. Diese Entscheidung führte zu erheblichen Umplanungen, die aus der olympiatauglichen Sportstätte einen flexiblen Sport- und Veranstaltungsort machten. Errichtet wurde die Halle auf dem Standort der zuvor abgerissenen Werner-Seelenbinder-Halle. Nach vierjähriger Bauzeit wurde das Velodrom offiziell am 5. September 1997 eröffnet. Die Baukosten betrugen insgesamt 138 Millionen Euro.
Für den Entwurf und den Bau des Velodroms war der französische Stararchitekt Dominique Perrault verantwortlich. Sowohl das Velodrom als auch die angrenzende Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark sind in eine ca. 100.000 Quadratmeter große, urbane Parklandschaft versenkt worden. Dadurch fehlen Fassaden gänzlich, lediglich die mit eigens entwickeltem Stahlgewebe verkleidete Dachplattenkonstruktion ragt als flache Scheibe etwa einen Meter aus dem mit rund 450 Apfelbäumen bepflanzten Plateau heraus. Über einen sich um das herausragende Gebäudeteil windenden Rampen- und Treppenkranz gelangen die Besucher in das Innere des Gebäudes.
Das kreisrunde Velodrom hat einen Durchmesser von 142 Metern. Mit einer Spannweite von 115 Metern hat das Gebäude die größte freitragende Stahldachkonstruktion in Europa. Der 13 Meter hohe Dachkörper aus 3.500 Tonnen Stahl wird von 16 Stahlbetonrundpfeilern getragen. In der Halle mit 250 Meter langer Radrennbahn finden bis zu 12.000 Personen Platz.