Berlin | Durch die weitere Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. (mehr)

Jagdschloss Grunewald

Das am idyllischen Grunewaldsee gelegene Jagdschloss Grunewald ist das älteste noch erhaltene Schloss Berlins. Kurfürst Joachim II., passionierter Jäger, lies es 1542 von seinem Architekten Caspar Theiß bauen. Das als Wasserschloss errichtete Gebäude war nur eins von mehreren Jagdschlössern, die unter dem brandenburgischen Kurfürsten aus dem Geschlecht der Hohenzollern errichtet wurden. Von diesen Schlössern ist das Jagdschloss Grunewald das einzig erhaltene.

Das malerische Renaissanceschloss trug zunächst den Namen "Zum grünen Wald", aus dem später der Name Grunewald entstand. Um 1800 übernahm neben dem Wald auch das Schloss diese Bezeichnung. Unter Friedrich I., dem ersten König von Preußen, erhielt das Jagdschloss Grunewald zu Beginn des 18. Jahrhunderts repräsentative barocke Erweiterungen und kleinere Hofgebäude. Zu dieser Zeit entstanden auch die weiße Fassade und das rote Mansarddach.

Geprägt ist das Schloss in Berlin-Dahlem jedoch von umfassenden Modernisierungen, die zwischen 1901 und 1909 auf Veranlassung Wilhelms II. erfolgten. Die Vorhalle samt Relief und der sechseckige Treppenturm verraten noch am ehesten die Entstehung des Gebäudes, das beim Aufbau im 16. Jahrhundert durch Giebeln, Türmchen und Wassergraben eine wehrhafte Optik besaß.

Jagdresidenz der Hohenzollern

Bevor das Schloss 1926 durch Enteignung dem preußischen Staat zufiel, wurde es von den Hohenzollern fast 400 Jahre als Jagdresidenz genutzt. Mal mehr, mal weniger intensiv. In dieser Zeit erfuhr das Schloss immer wieder Veränderungen.

Unter der Obhut der "Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten" wurde im Jagdschloss bereits 1932 ein Museum mit Möbeln und Gemälden des 17., 18. und 19. Jahrhunderts errichtet. Zwar überbestand das Gebäude den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, doch durch Kampfhandlungen in den letzten Kriegsjahren erlitten einige Kunstwerke Beschädigungen. Zudem fehlten 17 Gemälde nach Plünderungen durch Angehörige der sowjetischen Besatzungsmacht. Nur wenige Bilder kamen bis heute zurück.

Nach dem Krieg wurde das Museum im Jagdschloss Grunewald am 16. Mai 1949 als erstes Berliner Kunstmuseum wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sammlung erhielt durch Werke aus dem zerstörten Berliner Stadtschloss und aus dem Schloss Monbijou weiteren Zuwachs.

Museum mit Gemälden, Möbeln und Porzellan

Im Jahre 1973 wurde im Erdgeschoss des Schlosses der Renaissancesaal, die "Große Hofstube", wiederhergestellt. Die letzte Sanierung des Jagdschlosses fand von 2006 bis 2009 statt. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch ein Café und ein Museumsladen errichtet.

Heute zeigt das Museum neben wenigen Möbeln und Porzellanen Kunstwerke mit dem Schwerpunkt auf die altdeutsche und niederländische Malerei des 15. bis 17. Jahrhunderts. Die rund 200 Gemälde stammen von Künstlern wie Bloemaert, Bruyn, Jordaens und Rubens. Herausragend sind die Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. und seinem Sohn Lucas Cranach d. J.

Von der Jagdleidenschaft der Hohenzoller weiß das im angrenzenden Jagdzeugmagazin beheimatete Jagdmuseum zu berichten, das bereits 1977 eröffnet wurde. Es zeigt neben Gemälden mit Jagd- und Tiermotiven sowie Jagdtrophäen vor allem Waffen.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Hüttenweg 100 (am Grunewaldsee)
14193 Berlin
Deutschland
Telefon
+49 (30) 81 33 59 7
Telefax
+49 (30) 81 49 73 48

Verkehrsanbindung

Buslinien
115, X10, X83 (von Bushaltestelle ca. 15 Minuten Fußweg)

Öffnungszeiten

April - Oktober
10:00 - 18:00 Uhr (Dienstag - Sonntag)

Eintrittspreise

Besucher
6,00 Euro (Jagdschloss und Jagdzeugmagazin)
Ermäßigte
5,00 Euro (Jagdschloss und Jagdzeugmagazin)

Daten & Fakten nicht mehr aktuell? Bitte informieren Sie uns!