Europa-Center
Das Europa-Center ist ein Gebäudekomplex am Breitscheidplatz, direkt neben der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Zu ihm gehören neben Büroetagen und Einkaufspassage auch das Hotel Palace*, das Kabarett "Die Stachelschweine", die Thermen am Europa-Center und ein Parkhaus mit 1.100 PKW-Stellplätzen.
In den 1920er-Jahren befand sich an der Stelle des Europa-Centers das legendäre Romanische Café, der Treffpunkt der Berliner Kulturszene. Die Persönlichkeiten der Stadt saßen im für sie reservierten Raum namens Bassin für Schwimmer. Unentdeckte Talente nahmen im "Bassin für Nichtschwimmer" platz. Alle gemeinsam tranken hier Kaffee und warteten auf den idealen Einfall, die zündende Idee. Im November 1943 zerstörten britische Bomben das Café.
Viele Jahre lag das Gelände brach und entwickelte sich zum Schandfleck der Stadt. Der Berliner Kaufmann und Investor Karl Heinz Pepper beauftragte die Architekten Prof. Helmut Hentrich und Dipl.-Ing. Hubert Petschnigg mit der Planung und dem Bau eines Büro- und Einkaufszentrums nach amerikanischen Vorbild. Für die künstlerische Beratung war Prof. Egon Eiermann zuständig, der bereits beim Aufbau der Gedächtniskirche mitwirkte.
Im Jahr 1963 begannen die Bauarbeiten. Die Eröffnung durch den damals amtierenden Bürgermeister Willy Brand fand am 2. April 1965 statt. Das Europa-Center war das erste Bürohochhaus Berlins und steht heute unter Denkmalschutz.
Auf dem Dach des 84 Meter hohen Hauptgebäudes befindet sich ein riesiger, sich drehender Mercedes-Stern, der etwa zehn Tonnen wiegt und einen Durchmesser von zehn Metern besitzt. Alle 30 Sekunden dreht er sich einmal um die eigene Achse. Bei starkem Sturm dreht sich der Stern in Windrichtung, damit er nicht abbricht. Um Wartungsarbeiten, unter anderem an der von 680 Leuchtstoffröhren erzeugten Beleuchtung durchführen zu können, kann das Markenzeichen umgelegt werden. Der Stern ist bereits von weitem sichtbar und entwickelte sich schnell zu einem Symbol für die Wirtschaftsstärke Westberlins.
Laufende Modernisierungen und Umbauten sorgten ständig dafür, dass der 80.000 Quadratmeter umfassende Komplex seine Attraktivität wahren konnte. Heute befinden sich rund 100 Geschäfte und gastronomische Einrichtungen in der Einkaufspassage. Vom bekannten Schuhputzer Ahmet kann man außerdem seine Schuhe pflegen lassen.
Sehenswürdigkeiten innerhalb des Europa-Centers sind der Lotusbrunnen und die "Uhr der fließenden Zeit", die sich in den Innenhöfen befinden. Außerdem sind zwei Mauerstücke zu begutachten. Täglich besuchen zwischen 20.000 und 40.000 Menschen das Europa-Center.